Ausgezeichnete Betreuung von Mukoviszidosepatienten
Das Christiane Herzog CF-Zentrum des Universitätsklinikums Frankfurt wurde als eine von nur fünf Mukoviszidoseeinrichtungen in Deutschland und Österreich erneut mit dem Muko.zert-Zertifikat Plus zur Behandlung von Patienten aller Altersklassen ausgezeichnet.
Bei Mukoviszidose, auch Cystic Fibrosis (CF) genannt, handelt es sich um eine angeborene Stoffwechselerkrankung. Die Folge sind vor allem schwere Entzündungen der Lunge. Aber auch andauernde Atemnot, Verdauungsstörungen und Untergewicht zeichnen das Krankheitsbild aus. Eine endgültige Heilung ist noch nicht möglich.
Hochkomplexe Erkrankung erfordert spezialisierte Behandlung
Aufgrund der komplexen Symptome der Erkrankung ist es für die Lebensqualität Betroffener entscheidend, dass sie an einem spezialisierten Zentrum behandelt werden. Das Universitätsklinikum Frankfurt ist hier seit den 1960er Jahren Vorreiter in Deutschland und wurde nun erneut mit dem Muko.zert-Zertifikat Plus zur Behandlung von Patienten aller Altersklassen ausgezeichnet. Neben dem Frankfurter Zentrum können nur noch die Universitätskliniken in Dresden, Jena und Berlin sowie die Tirol-Kliniken in Innsbruck diese Zertifizierung vorweisen. „Wir freuen uns sehr und sind stolz auf diese Auszeichnung“, kommentiert Prof. Gernot Rohde, der Leiter des Schwerpunkts Mukoviszidose am Universitätsklinikum Frankfurt. Zugleich betont er: „Wir verstehen diese Auszeichnung auch als eine Verpflichtung für die Zukunft.“
Ärztliche Betreuung allein nicht ausreichend
Die Zertifizierung ist von der Fachgesellschaft für Pädiatrische Pneumologie und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie akkreditiert und wird durch den Bundesverband Mukoviszidose e.V. in zwei Stufen vorgenommen: Basis und Plus. Außerdem wird bezüglich der Altersklassen der Patienten unterschieden in Erwachsene oder Kinder und Jugendliche. Wert legt der Verein vor allem darauf, dass ein Zentrum alle Aspekte der Betreuung Mukoviszidoseerkrankter abdecken kann: Für die Zertifizierung müssen die Einrichtungen unter anderem auch eigene Ernährungs- und Physiotherapeuten beschäftigen sowie eine psychosoziale Betreuung anbieten.
Besondere Qualität der medizinischen Einrichtungen
Die Leitung einer zertifizierten CF-Ambulanz muss, je nach Alter der Patienten, bei einem Kinderarzt beziehungsweise einem Internisten liegen. Für das Plus-Zertifikat ist außerdem die Zusatzqualifikation Pneumologie, also Lungenheilkunde, bei der ärztlichen Leitung vonnöten. Neben den verschiedenen therapeutischen Berufsgruppen muss auch eine Kooperation mit anderen medizinischen Fachgebieten wie HNO oder Gastroenterologie sichergestellt sein, für das Plus-Zertifikat auch mit einem Transplantationszentrum. Außerdem müssen zertifizierte Einrichtungen ein Labor mit CF-Erfahrung sowie den Zugriff auf bildgebende Verfahren nachweisen können und ein besonders gründliches Hygienekonzept vorweisen.
Umfassende Betreuung vom Kindes- bis ins Erwachsenenalter
Um eine vollumfängliche Betreuung gewährleisten zu können, soll am Zentrum ein Transitionskonzept vorliegen, das den Übergang der Patienten vom Kindes- ins Erwachsenenalter begleitet. Dauerhafte Unterstützung der Betroffenen erfolgt durch eine Anleitung zur Selbsthilfe, aber auch durch regelmäßige Ernährungs- und Physiotherapie sowie eine jährliche Statuserhebung bezüglich der Lebensqualität der Patienten. Zudem müssen, um die Zertifizierung zu erhalten, mindestens einmal im Jahr Fortbildungsveranstaltungen für Patienten angeboten werden.
Lange Tradition in der Mukoviszidosebehandlung
Das Christiane Herzog CF-Zentrum des Universitätsklinikums Frankfurt wurde 2014 als erste Einrichtung mit dem neu geschaffenen Plus-Zertifikat ausgezeichnet. Das in den 1960er Jahren als einer der ersten spezialisierten Standorte in Deutschland gegründete CF-Zentrum verdankt seinen Namen einer großzügigen Spende der Christiane-Herzog-Stiftung. Durch sie wurde 2010 die Zusammenlegung der pädiatrischen und Erwachsenenambulanz des Universitätsklinikums zu einem altersübergreifenden Zentrum ermöglicht.
Aktuell können dort 230 Patienten gleichzeitig versorgt werden. Das Team der Ambulanz besteht aus Ärzten, Physiotherapeuten, Ökotrophologen, Sozialarbeitern, Krankenschwestern und einem Psychologen. „Zu den Stärken der Betreuung gehören höchste Kompetenz und die gute Zusammenarbeit im Team“, darüber sind sich die ärztliche Koordinatorin des Christiane Herzog CF-Zentrums Oberärztin Dr. Christina Smaczny (Pneumologie) und ihr pädiatrischer Stellvertreter Oberarzt Dr. Olaf Eickmeier einig.
Für weitere Informationen:
Prof. Dr. Gernot Rohde
Leiter des Schwerpunkts Pneumologie/Allergologie
Medizinische Klinik 1
Universitätsklinikum Frankfurt
Fon (0 69) 63 01 – 63 36
Fax (0 69) 63 01 – 63 35
E-Mail gernot.rohde@kgu.de
Stabsstelle Recht, Öffentlichkeits- und Pressearbeit
Universitätsklinikum Frankfurt
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