Silvester: Gefahr für Augen, Ohren und Hände
Verletzungen vor allem durch selbst gebaute und nicht zugelassene Sprengkörper / Wann ärztliche Hilfe sofort nötig ist und wann abgewartet werden sollte, erklären Experten des Universitätsklinikums Freiburg
Viele Menschen freuen sich auf den Jahreswechsel und auf das damit verbundene Feuerwerk. Doch jährlich verletzen sich viele Menschen durch Böller, Raketen und andere Artikel. Dabei kommt es meist zu Verbrennungen an Händen und Gesicht, Verletzungen des Auges und der Augenlider, Gehörschäden und Knalltraumata. Mediziner des Universitätsklinikums Freiburg empfehlen daher große Vorsicht beim Abbrennen von Feuerwerkskörpern. Besonders schwere Verletzungen entstehen bei Sprengkörpern, die selbst hergestellt wurden oder keine offizielle Zulassung haben. Vor allem in schwereren Fällen sollten die Betroffenen möglichst schnell die Notrufnummer 112 wählen oder direkt die Hilfe von Fachärzten in Anspruch nehmen.
Verletzungen der Augen
Bei Verletzungen an den Augen, seien es Verbrennungen oder Splitter, muss fast immer schnell gehandelt werden. „Versuchen Sie auf keinen Fall, selbst etwas am Auge zu machen, sondern begeben Sie sich sofort in eine augenärztliche Notfallzentrale. Denn schon geringer äußerer Druck kann in dieser Situation ernsthaft schaden“, rät Prof. Dr. Thomas Reinhard, Ärztlicher Direktor der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg. „Auf keinen Fall sollten Betroffene erst ihren Rausch ausschlafen. Denn mit der Zeit sinken die Heilungsaussichten im Vergleich zu einer sofortigen Behandlung deutlich.“
Ohrenschäden vorbeugen
Bei der Explosion eines Sprengkörpers wirkt eine kurze, extreme Belastung auf die Ohren. Auch wenn der Lärm nicht als unangenehm wahrgenommen wird, kann ein solches Knalltrauma dem Gehör dauerhaft schaden. „Die Behandlungsmöglichkeiten bei Knalltraumata sind begrenzt. Deswegen sollten sich Teilnehmer eines Feuerwerks unbedingt durch Ohrstöpsel und ausreichenden Abstand schützen“, empfiehlt Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Roland Laszig, Ärztlicher Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg. Sind Ohrgeräusche oder Hörminderung noch am nächsten Tag vorhanden, empfiehlt er einen HNO-Arzt aufzusuchen: „Jedes Jahr erleiden etwa 8.000 Menschen in Deutschland an Silvester Schäden am Gehör. Die Symptome klingen zwar mit der Zeit oft wieder ab. Aber in vielen Fällen bleibt das Gehör für Monate, Jahre oder sogar ein ganzes Leben geschädigt.“
Verbrennungen und schwere Verletzungen
Insbesondere bei selbst gebauten oder nicht zugelassenen Artikeln kommt es an Silvester immer wieder zu Verbrennungen. „Kühlen Sie größere Verbrennungen, aber versuchen Sie nicht, die Wunde zu reinigen oder Brandblasen zu öffnen. Das sollten Sie Spezialisten überlassen“, sagt Dr. Thorsten Hammer, Ärztlicher Leiter Chirurgie des Universitäts-Notfallzentrums am Universitätsklinikum Freiburg. Auch zum Abriss oder Teilabriss von Fingern kommt es immer wieder. Chirurgen um Prof. Dr. Björn Stark, Ärztlicher Direktor der Klinik für Plastische und Handchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg, können zwar die Finger oft wiederherstellen. „Doch langfristige Einschränkungen beim Tasten, Greifen und Halten lassen sich in vielen Fällen nicht verhindern. Deshalb ist Vorsicht dringend geboten“, sagt Prof. Stark.
Der Augen- und HNO-Notdienst sowie das Universitäts-Notfallzentrum des Universitätsklinikums Freiburg sind zum Jahreswechsel 24 Stunden besetzt. Teams aus erfahrenen Spezialisten und Operateuren stehen in der Silvesternacht rund um die Uhr für Notfallverletzungen bereit.
Kontakt:
Augen-Notfallpraxis in der Klinik für Augenheilkunde
Universitätsklinikum Freiburg
Killianstraße 5
Anmeldung Hauptgeschoss
Telefon: 0761 270-40010
HNO-Ambulanz in der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Universitätsklinikum
Freiburg Killianstraße 5
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Universitäts-Notfallzentrum
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