Welche Faktoren beeinflussen den Abbruch einer Behandlung mit TNF-α Hemmern?
Original Titel:
Prevalence and predictors of tumour necrosis factor inhibitor persistence in psoriatic arthritis
Der Tumornekrosefaktor TNF-α ist ein zentraler Signalstoff des Immunsystems, der an der Steuerung von Entzündungsprozessen beteiligt ist. TNF-α Hemmer können zur Behandlung verschiedener chronisch-entzündlichen Erkrankungen eingesetzt werden. Dabei sprechen etwa 30 % der Patienten nicht auf eine Behandlung mit TNF-α Hemmern an. Forscher aus Großbritannien haben jetzt untersucht, welche Faktoren zu einem Abbruch der Behandlung mit einem TNF-α Hemmer führen.
Zur Behandlung der Psoriasis-Arthritis stehen verschiedene immunmodulatorische Wirkstoffe zur Verfügung, die unterschiedliche Signalstoffe des Immunsystems hemmen und Entzündungen einschränken sollen. Zur Hemmung von TNF-α sind 5 Wirkstoffe auf dem Markt: Adalimumab, Etanercept, Infliximab, Golimumab und Certolizumab Pegol. Wenn der Patient nur unzureichend auf einen der TNF-α Hemmer anspricht, kann ein Wechsel zu einem anderen TNF-α Hemmer oder zu einem anderen immunmodulatorischen Wirkstoff in Betracht gezogen werden.
Die Studie wertete die Daten von 188 Patienten mit Psoriasis-Arthritis aus, die zwischen 2003 und 2015 eine Therapie mit einem TNF-α Hemmer begonnen hatten. Nach 12 Monaten hatten 21 % der Patienten die Behandlung abgebrochen, nach 24 Monaten 27 %. Gründe für einen Abbruch waren Ineffizienz der Behandlung (57 %) und Nebenwirkungen (43 %). Im Vergleich hatten Frauen sowie Patienten, die zusätzlich ein Metabolisches Syndrom zeigten, ein erhöhtes Risiko, die Therapie abzubrechen. Das Metabolische Syndrom tritt häufig als Begleiterkrankung der Psoriasis-Arthritis auf und wird als Vorstufe von Diabetes angesehen. Bei den Patienten, die nach Abbruch der Therapie zu einem zweiten TNF-α Hemmer wechselten, brachen 44 % der Patienten die Behandlung innerhalb von 12 Monaten wieder ab.
Die Studie gibt Hinweise, welche Faktoren für einen Abbruch der Therapie mit TNF-α Hemmern eine Rolle spielen (Geschlecht und Metabolisches Syndrom). Außerdem betonen die Wissenschaftler, dass ein Wechsel zu einem zweiten TNF-α Hemmer durchaus sinnvoll sein könnte, da eine immer noch große Anzahl Patienten die Behandlung mit einem zweiten Wirkstoff mindestens ein Jahr fortgesetzt hat.
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