Kröner Exzellenzstipendium für Hirntumorforscher Giordano
Um Hirntumoren zu bekämpfen, behandeln Ärzte Patienten häufig mit einer Strahlentherapie. Hochdosierte Bestrahlung hat dabei einen positiven Nebeneffekt: Köpereigene Abwehrkräfte können dadurch die Krebszellen vermutlich besser erkennen. Wie das möglich ist, erforscht die Universitätsmedizin Mannheim (UMM) jetzt mit Unterstützung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung. Ziel ist es, eine neue Methode zur Behandlung von Hirntumoren zu erschließen: Eine Impfung durch fokussiert-hochdosierte Bestrahlung.
„Wir haben hier in Mannheim derzeit die weltweit besten Voraussetzungen, um den Effekt dieser so genannten Radioimmunisierung zu untersuchen“, erläutert PD Dr. med. Frank Giordano, der mit einem Else Kröner Exzellenzstipendium mit einem Förderumfang von 300.000 Euro für die Laufzeit von zwei Jahren ausgezeichnet wird. „Die UMM besitzt neben den dafür benötigten hochmodernen Geräten wie dem Hochpräzisions-Therapiegerät Gamma Knife® und dem intraoperativen Bestrahlungsroboter INTRABEAM® auch die erforderliche Datengrundlage aus klinischen Studien, um das Projekt erfolgreich durchzuführen“ erläutert Giordano.
Glioblastome werden genauer erforscht
Else Kröner Exzellenzstipendien richten sich an Bewerber aus Universitätskliniken mit abgeschlossener Facharztausbildung und Habilitation, die herausragende Forschungsleistungen vorweisen können. Giordano betreut an der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der UMM unter anderem die „INTRAGO-Studie“. Diese Studie erforscht in Mannheim und an weltweit 17 weiteren Exzellenzzentren die intraoperative Bestrahlung von Patienten mit Glioblastomen, einer hoch aggressiven Form von Hirntumoren. Die dabei gewonnenen Daten und Gewebeproben wertet das neue Forschungsprojekt nun vertieft aus.
Methode wäre übertragbar
„Wenn wir damit den Mechanismus entschlüsseln, durch den hochdosierte Bestrahlung Tumorzellen für das Immunsystem besser sichtbar macht, kann das die Grundlage für eine neue Form der Behandlung sein“, erläutert Giordano. Diese Therapie bliebe nicht auf Glioblastome beschränkt. „Wir arbeiten an der UMM stark interdisziplinär. Das Projekt ist so aufgebaut, dass es nahtlos auch auf andere Tumoren übertragen werden kann“, erläutert Prof. Dr. med. Frederik Wenz, Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Universitätsmedizin Mannheim.
UMM baut Expertise aus
Mithilfe der Förderung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung schärft die UMM ihr Profil als eines der wichtigsten Exzellenzzentren für die Behandlung und Erforschung von Krebserkrankungen. „Diese Auszeichnung bestärkt uns darin, die universitäre Maximalversorgung in Mannheim für unsere Patienten weiter auszubauen“, betont Wenz.