Adipositas / Übergewicht
Wirkstoff Semaglutid bewirkt Gewichtsverlust bei stark übergewichtigen Personen
Original Titel:
Effects of once-weekly semaglutide on appetite, energy intake, control of eating, food preference and body weight in subjects with obesity
Semaglutid ist ein Wirkstoff, der aufgrund seiner blutzuckersenkenden Eigenschaften zur Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen werden soll. Er gehört zu der Substanzklasse der Glucagon-like Peptid 1 (GLP-1) Agonisten. Studien konnten bereits zeigen, das GLP-1-Agonisten sowohl bei Personen mit Diabetes als auch bei Personen ohne Diabetes zu einer Gewichtsreduktion beitragen können.
Wissenschaftler aus Großbritannien und Dänemark gingen der Frage nach, ob Semaglutid bei Personen mit starkem Übergewicht (Body Mass Index (BMI) > 30) zu einer Verminderung der Kalorienaufnahme und damit zu einer Gewichtsreduktion beitragen kann. In ihre Studie schlossen sie 30 Personen mit starkem Übergewicht ein, die entweder 12 Wochen lang 1-mal wöchentlich den Wirkstoff Semaglutid erhielten oder aber ein Placebo. Semaglutid wurde den Patienten dabei unter die Haut gespritzt. Die Dosis von Semaglutid lag anfangs bei 0,25 mg und wurde bis zum Ende der Studie auf 1,0 mg gesteigert.
Die Auswertung der Ergebnisse nach 12 Wochen zeigte, dass die Personen in der Semaglutid-Gruppe im Vergleich zu den Personen in der Placebogruppe eine um 24 % reduzierte Kalorienaufnahme über den Tag aufwiesen. Die Personen der Semaglutid-Gruppe wiesen darüber hinaus eine größere Reduktion des Appetits und weniger Verlangen nach Essen auf. Ebenso erfuhren sie eine bessere Kontrolle ihres Essverhaltens und hatten weniger Lust auf fettreiche Lebensmittel. Übelkeit trat in beiden Gruppen gleich häufig auf. Nach den 12 Wochen hatten die Patienten in der Semaglutid-Gruppe durchschnittlich 5,0 kg abgenommen, dabei hauptsächlich Körperfett.
Personen mit stark erhöhtem Übergewicht profitierten in dieser Studie von der Gabe des Wirkstoffs Semaglutid. Semaglutid reduzierte die Kalorienzufuhr über den Tag und führte damit zu einer Gewichtsabnahme. Die Patienten erfuhren weniger Appetit und Verlangen nach Essen, dabei insbesondere nach fettreichem Essen. Weitere Studien mit mehr Teilnehmern werden benötigt, um diese Ergebnisse zu untermauern.
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