Baricitinib scheint überlegen gegenüber Adalimumab zur Behandlung rheumatoider Arthritis
Original Titel:
Patient-reported outcomes from a phase 3 study of baricitinib versus placebo or adalimumab in rheumatoid arthritis: secondary analyses from the RA-BEAM study
Rheumatoide Arthritis ist eine chronische Autoimmunerkrankung, bei der es durch Fehlfunktionen des Immunsystems zu Entzündungen von Gelenken kommt. Dabei schwillt und wächst die Schleimhautschicht in der Innenseite der Gelenke an. Es kommt zu Schmerzen und Einschränkungen in der Bewegung. Eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Krankheit spielen die Zytokine. Diese Signalstoffe werden von Zellen des Immunsystems produziert und sind an der Immunantwort des Körpers beteiligt. Dabei wird zwischen entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Zytokinen unterschieden. Zu den entzündungsfördernden Zytokinen zählen unter anderem der Tumornekrosefaktor TNF-α und die Interleukine 1 und 6. Der Wirkstoff Adalimumab richtet sich spezifisch gegen TNF-α und wird zur Behandlung verschiedener entzündlicher Krankheiten eingesetzt.
Baricitinib gehört zu einer neuen Klasse von Wirkstoffen zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis. Der Wirkstoff blockiert die Januskinase. Diese ist Teil eines Signalweges der durch unterschiedliche Zytokine reguliert wird und Auswirkungen auf die Immunantwort hat. Das Medikament beeinflusst daher – im Gegensatz zu anderen Wirkstoffen- mehrere Zytokine.
Eine im Annals of Rheumatic Disease erschienene Studie untersuchte jetzt die Effekte einer Behandlung mit Baricitinib bei Patienten mit rheumatoider Arthritis im Vergleich mit Adalimumab. Dabei wurden 487 Patienten mit täglich 4 mg Baricitinib behandelt, 330 Patienten alle 2 Wochen mit 40 mg Adalimumab und 488 Patienten mit einem Placebo-Medikament. Alle Patienten hatten zuvor schlecht auf das Basismedikament Methotrexat angesprochen. Nach 12 Wochen füllten die Patienten verschiedene Fragebögen aus um den Krankheitsverlauf zu beurteilen. Dabei bewerteten sie folgende Rubriken: Schmerz, Lebensqualität, Fatigue/Erschöpfung, Behinderung, körperliche Aktivität und Steifigkeit der Gelenke. Dabei konnte eine größere Verbesserung bei Patienten festgestellt werden, die mit Baricitinib behandelt worden waren. Diese Verbesserung konnte auch bis Woche 52 beibehalten werden. Patienten, die Adalimumab oder Placebo erhalten hatten, zeigten nicht das gleiche Maß an Verbesserung.
Die Studie deutet daher an, dass mit Baricitinib eine größere Verbesserung der Symptome erreicht werden könnte als mit Adalimumab. Der neuartige Wirkstoff könnte daher eine alternative Behandlungsform darstellen.
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