Zusammenhänge zwischen Krankheitslast, Chemotherapie und Sterblichkeit aufgrund von Brustkrebs
Original Titel:
Risk of cancer death by comorbidity severity and use of adjuvant chemotherapy among women with locoregional breast cancer
Einige Frauen, die von Brustkrebs betroffen sind, leiden neben ihrer Krebserkrankung an weiteren Begleiterkrankungen und erfahren damit eine besonders große Krankheitslast. Ein US-amerikanisches Forscherteam ging nun der Frage nach, welchen Einfluss Begleiterkrankungen und Chemotherapie bei Frauen mit Brustkrebs auf die krebsbedingte und die allgemeine Sterblichkeit haben.
Die Forscher schlossen Frauen aus 7 verschiedenen Krebsregistern ein, die im Jahr 2004 die Diagnose von invasivem (sprich in umliegendes, gesundes Gewebe eindringendem), lokoregionalen (also auf das Brustgewebe beschränkten) Brustkrebs erhalten hatten.
Insgesamt konnten 5852 Brustkrebspatientinnen in die Studie eingeschlossen werden. 76 % der Frauen waren unter 70 Jahre alt und 69 % der Frauen erhielten nach der operativen Entfernung des Brustkrebses eine den wissenschaftlichen Leitlinien entsprechende nachfolgende Chemotherapie. Begleiterkrankungen traten häufiger bei den Frauen auf, die bereits ein Alter von 70 Jahren oder höher erreicht hatten. Die Analyse zeigte, dass schwere Begleiterkrankungen bei älteren Patientinnen im Zusammenhang mit einer höheren krebsbedingten Sterblichkeit standen. Dieser Zusammenhang war unabhängig davon, welche Behandlung die Frauen erhalten hatten und welche speziellen Eigenschaften ihr Brusttumor aufwies. Bei jüngeren Frauen hingegen bestand kein Zusammenhang zwischen schweren Begleiterkrankungen und einer höheren brustkrebsbedingten Sterblichkeit. Unter den Patientinnen, die eine Chemotherapie nach der Operation erhalten hatten, war eine deutlich gesteigerte krebsbedingte Sterblichkeit bei den älteren Frauen und den Frauen mit schweren Begleiterkrankungen zu beobachten.
Ältere Brustkrebspatientinnen mit schweren Begleiterkrankungen weisen diesen Ergebnissen gemäß im Gegensatz zu Frauen ohne diese zusätzliche Krankheitslast ein erhöhtes Risiko auf, aufgrund des Brustkrebses zu versterben. Kam die Chemotherapie zum Einsatz, verstarben die Frauen eher an ihrem Brustkrebs, wenn sie älter waren und schwere Begleiterkrankungen aufwiesen. Die Studienautoren fordern deshalb weitere Studien, um Nutzen und Risiken von nach der Operation eingesetzter Chemotherapie bei älteren Patientinnen mit schweren Begleiterkrankungen abzuklären.
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