Fertilität
Geringeres Risiko für Endometriose nach langer Stillzeit
Original Titel:
History of breast feeding and risk of incident endometriosis: prospective cohort study
Endometriose ist eine chronische Erkrankung bei Frauen, bei der Gebärmuttergewebe auch außerhalb der Gebärmutter wächst. Endometriose wird im gebärfähigen Alter diagnostiziert und betrifft etwa 10 % aller Frauen. Symptome können neben Bauch- und Rückenschmerzen auch Entzündungen, Vernarbungen, Verklebungen und Zystenbildung sein. Damit ist die Krankheit auch eine der wichtigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit bei Frauen.
Eine groß angelegte US-amerikanische Studie hat nun den Zusammenhang zwischen Stillen und einer Erkrankung an Endometriose untersucht. Für die Studie wurden Daten von 72394 Frauen untersucht, die mindestens einmal in ihrem Leben für mindestens 6 Monate schwanger gewesen waren. 3296 der Frauen hatten eine durch eine Bauchspiegelung belegte Endometriose. Bei Frauen, die in ihrem Leben insgesamt weniger als einen Monat gestillt hatten, traten 453 Fälle von Endometriose pro 100000 Personenjahren auf. Personenjahre beschreibt, wie viele Patienten für insgesamt wie viele Jahre Teil der Studie waren. Bei Frauen, die insgesamt mindestens 36 Monate gestillt hatten, traten nur 184 Fälle von Endometriose pro 100000 Personenjahren auf. Sie hatten damit ein um 40 % verringertes Risiko an Endometriose zu erkranken, als Frauen, die nur einen Monat gestillt hatten. Dabei war dieser schützende Effekt 5 Jahre nach der Geburt am stärksten. Die Forscher konnten auch sehen, dass das Ausbleiben der Regelblutung während der Stillzeit einen positiven Effekt auf das Endometrioserisiko hat.
Die Studie deutet an, dass das Endometrioserisiko durch eine lange Stillzeit vermindert werden kann. Da auch nach einer Schwangerschaft erneut eine Endometriose auftreten kann, könnte Stillen als wichtige Möglichkeit gelten, um das Risiko zu verringern.
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