Arthritis / Rheuma
Mehr Herzinfarkte bei Rheumapatienten
Original Titel:
Incident myocardial infarction associated with major types of arthritis in the general population: a systematic review and meta-analysis
Viele Patienten, die eine chronische Krankheit erleiden, sind nicht nur von ihrer ursprünglichen Krankheit betroffen, sondern haben ein erhöhtes Risiko für Begleiterkrankungen oder leiden bereits unter diesen. Dieses Problem trifft auch für Patienten mit rheumatoider Arthritis, Morbus Bechterew oder Psoriasis-Arthritis zu. Insbesondere Herzkrankheiten sind eine häufige Begleiterscheinung von rheumatischen Erkrankungen.
Ein Forscherteam der Universität in Toronto, Kanada untersuchte nun, ob das Risiko für einen Herzinfarkt bei Rheuma-Patienten erhöht ist. Sie recherchierten zu diesem Thema 25 internationale Studien, die Patienten mit rheumatoider Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Gicht, Morbus Bechterew und Arthrose einschlossen. Die Auswertung der Studien zeigte, dass Patienten mit rheumatoider Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Gicht und Arthrose ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt aufwiesen. Auch bei den Patienten mit Morbus Bechterew wiesen die Ergebnisse auf ein gesteigertes Herzinfarktrisiko hin, allerdings weniger deutlich. Bei allen Patienten konnte eine größere Anzahl von klassischen Risikofaktoren für einen Herzinfarkt (schlechte Blutfettwerte, Bluthochdruck etc.) beobachtet werden. Wurde die Auswertung anhand von statistischen Methoden verfeinert und der Einfluss von weiteren Faktoren begrenzt, die eine Rolle für die Entstehung des Herzinfarkts spielen könnten, zeigte sich weiterhin ein erhöhtes Herzinfarktrisiko bei Patienten mit rheumatoider Arthritis, Gicht und Psoriasis-Arthritis.
Die Ergebnisse machen deutlich, dass Patienten mit rheumatischen Erkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt aufweisen. Dies ist vermutlich auf eine erhöhte Anzahl an klassischen Risikofaktoren für Herzkrankheiten zurückzuführen, die mit der rheumatischen Erkrankung einhergehen. Die kanadischen Forscher fordern deshalb, Strategien zur Prävention von Herzkreislaufkrankheiten in die Behandlung von Rheumapatienten zu integrieren, die sowohl die Eindämmung von entzündlichen Prozessen (als Hauptaspekt der Rheumaerkrankung) als auch das Management der klassischen Risikofaktoren für Herzkrankheiten berücksichtigen.
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