Hoch dosiertes Methotrexat zeigt keine Vorteile bei rheumatoider Arthritis
Original Titel:
Similar short-term clinical response to high-dose versus low-dose methotrexate in monotherapy and combination therapy in patients with rheumatoid arthritis
Methotrexat gilt als Goldstandard bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis. Um die Krankheitsaktivität zu verringern, werden auch schon zu Beginn der Erkrankung hohe Dosen Methotrexat verschrieben. Forscher aus den Niederlanden haben jetzt die Wirksamkeit verschiedener Dosierungen zu Beginn der Erkrankung untersucht.
Der Wirkstoff Methotrexat gehört zu den krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARD) und wird bei verschiedenen rheumatischen Erkrankungen eingesetzt. Er hemmt die Vermehrung von Immunzellen und Wucherungen der Gelenkinnnehaut. Dadurch sollen die durch das Immunsystem hervorgerufenen entzündlichen Reaktionen unterdrückt werden. Methotrexat gilt meist als Mittel erster Wahl für die Basistherapie bei rheumatoider Arthritis. Dabei kann der Wirkstoff als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Medikamenten eingenommen werden.
Die Forscher verglichen jetzt die Wirksamkeit verschiedener Methotrexat-Therapien bei Patienten mit neu diagnostizierter rheumatoiden Arthritis. Dafür untersuchten sie 523 Patienten, die eine Monotherapie erhalten hatten, 266 Patienten, die Methotrexat zusammen mit anderen konventionellen DMARDs bekommen hatten und 615 Patienten, die Methotrexat zusammen mit Glucocorticoiden eingenommen hatten. Zu den konventionellen DMARDSs zählen neben Methotrexat außerdem zum Beispiel Leflunomid und Sulfasalazin. Glucocorticoide wie Kortison werden zur Hemmung von Entzündungen eingesetzt.
Die Patienten wurden zusätzlich anhand der Dosierung unterschieden: niedrig dosiertes Methotrexat (unter 10 mg/Woche) und hoch dosiertes Methotrexat (über 15 mg/Woche). Die Forscher bestimmten die Verbesserung der Krankheitsaktivität und die Behinderung im Alltag innerhalb von 3 bis 6 Monaten. Sie konnten kein Zusammenhang zwischen der Dosis und der Wirksamkeit in allen 3 Gruppen feststellen.
Eine hohe Dosis Methotrexat hatte in dieser Studie keine verbesserte Wirkung auf die Krankheitsaktivität. Dabei spielte es auch keine Rolle, ob Methotrexat allein oder in Kombination mit Kortison oder anderen Antirheumatika eingenommen wurde. Der Nutzen einer hohen Dosis Methotrexat bei neu erkrankten Patienten bleibt demnach umstritten.
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