Risikofaktoren für die Rückkehr einer akuten myeloischen Leukämie mit Beteiligung des zentralen Nervensystems identifiziert
Original Titel:
Factors associated with risk of central nervous system relapse in patients with non-core binding factor acute myeloid leukemia
Die Akute myeloische Leukämie (AML) ist eine bösartige Erkrankungdes blutbildenden Systems im Knochenmark, die sich innerhalb weniger Wochen entwickelt und oft mit schweren Krankheitssymptomen einhergeht. Die Behandlung muss daher schnell erfolgen. Die AML ist die häufigste Form akuter Leukämien bei Erwachsenen. Es gibt verschiedene Unterformen, die sich deutlich in ihrem Krankheitsverlauf, der Prognose und dem Ansprechen auf verschiedene Therapien unterscheiden.
Je nach Vorkommen verschiedener genetischer Veränderungen im Erbgut der AML-Patienten, kommen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten in Frage. Bei einigen Patienten kann auch das zentrale Nervensystem (ZNS) von bösartigen Krebszellen befallen sein. Welche Faktoren einen Rückfall mit Beteiligung des ZNS bei AML-Patienten begünstigen, war nun Thema in einer amerikanischen Studie an der Universität von Texas. Die Forscher untersuchten 1245 AML-Patienten mit hartnäckiger oder wiederkehrender AML-Erkrankung und erforschten bei diesen Patienten, ob und warum es zu einer ZNS-Beteiligung kam. Die Ergebnisse ihrer Forschungsergebnisse zeigten, dass es bei 4,1 % der Patienten zu einer Rückkehr der Erkrankung mit Beteiligung des ZNS kam. Faktoren, die diese Entwicklung voraussagten, waren zu einem das Vorliegen einer genetischen Veränderung in einem bestimmten Abschnitt des Erbguts, dem sogenannten FLT3-ITD-Gen und eine hohe Konzentration des Enzyms Lactatdehydrogenase. Patienten, die unter 64 Jahre alt waren und 0, 1 oder 2 dieser Risikofaktoren aufwiesen, hatten ein 3,8 %, 7,0–8,0 % und 13,9 % erhöhtes Risiko für eine Rückkehr der Erkrankung mit ZNS-Beteiligung.
Die Studie trägt zu einem besseren Verständnis des Verlaufs eines Rückfalls der AML-Erkrankung bei. Patienten, die eine genetische Veränderung im FLT3-ITD-Gen und eine hohe Konzentration des Enzyms Lactatdehydrogenase aufweisen, könnten spezielle vorbeugende Therapien erhalten, um damit eine Rückkehr der Krankheit mit ZNS-Beteiligung zu vermeiden.
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