Brustkrebspatientinnen präferieren Verabreichung von Trastuzumab unter die Haut
Original Titel:
Patients' preference of trastuzumab administration (subcutaneous versus intravenous) in HER2-positive metastatic breast cancer: Results of the randomised MetaspHer study
Trastuzumab ist ein Arzneistoff, der zur Behandlung von einigen Brustkrebsformen angewendet wird. Trastuzumab wird mit Hilfe von biotechnologischen Methoden hergestellt und gehört zu der Gruppe der in den letzten Jahren zunehmend auch in der Krebstherapie eingesetzten monoklonalen Antikörper. Antikörper werden vom Immunsystem als Antwort auf eine fremde Substanz (z. B. Fremdkörper, Krankheitserreger) hergestellt, um diese unschädlich zu machen. Monoklonale Antikörper sind hochspezialisiert. Bei ihrem Einsatz macht man sich zunutze, dass sie sehr spezifisch bestimmte Moleküle binden und damit blockieren können.
Trastuzumab kann von den Patientinnen auf zwei verschiedenen Wegen aufgenommen werden: es kann sowohl unter die Haut (subkutane Verabreichung) oder in eine Vene gespritzt werden (intravenöse Verabreichung). Studien konnten zeigten, dass Patientinnen mit frühen Formen von Brustkrebs eine Anwendung unter die Haut gegenüber einer Anwendung in die Vene präfierten. In einer von mehreren französischen Forschungsinstitutionen durchgeführten Studie wurden nun die Patientenpräferenzen im Hinblick auf die Verabreichung von Trastuzumab bei Patientinnen mit HER2-positivem, metastasierendem Brustkrebs untersucht. Bei Patientinnen mit HER2-positivem, metastasierendem Brustkrebs kommt der humane epidermale Wachstumsrezeptor 2 übermäßig häufig vor und die Krebserkrankung ist bereits in andere Geweben eingedrungen ist, sprich es haben sich Metastasen gebildet.
Bei allen Patientinnen bestand die Erstlinienbehandlung (dies ist die erste Behandlungsoption für eine Erkrankung) aus Trastuzumab, auf welches sie gut und lange angesprochen hatten. Als Teilnehmerinnen der Studie erhielten die Patientinnen 600 mg Trastuzumab, welches ihnen entweder unter die Haut oder in die Vene verabreicht wurde. Anhand eines Fragebogens zur Patientenpräferenz wurde bei den Teilnehmerinnen die Zufriedenheit mit der Anwendung erfragt. Die Auswertung zeigte, dass 85,9 % der Patientinnen die Anwendung unter die Haut präferierten und nur 14,1 % die Verabreichung direkt in die Vene. Das medizinische Fachpersonal zeigte sie sehr zufrieden mit der Anwendung von Trastuzumab unter die Haut. Unerwünschte Wirkungen traten bei 67,6 % der Patientinnen mit Verwendung von Trastuzumab unter die Haut auf und bei 44,1 % der Patientinnen, denen der Arzneistoff in die Vene gespitzt wurde.
Schlussfolgernd kann festgehalten werden, dass ungeachtet der unerwünschten Wirkungen eine Verabreichung des Arzneistoffs Trastuzumab unter die Haut gegenüber einer Verabreichung in die Vene von Patientinnen mit HER2-positivem, metastasierendem Brustkrebs favorisiert wurde. Diese Erkenntnis deckt sich mit den Studienergebnissen bei Patientinnen mit frühem Brustkrebs.
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