Ursache für die Unverträglichkeit von Methotrexat liegt in den Genen
Original Titel:
Polymorphisms and pharmacogenomics for the toxicity of methotrexate monotherapy in patients with rheumatoid arthritis: A systematic review and meta-analysis
Krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARDs) werden als Basistherapie für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis und anderer chronisch-entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. Methotrexat ist das Medikament erster Wahl und wird weitflächig eingesetzt. Rheumatoide Arthritis ist eine chronisch- entzündliche Erkrankung der Gelenke, bei der das Immunsystem außer Kontrolle gerät und sich gegen körpereigene Substanzen wendet. Der Wirkstoff Methotrexat greift regulierend in das Immunsystem ein und blockiert die Zellteilung.
Nach einem Jahr brechen allerdings 10 % bis 30 % der Patienten die Therapie mit Methotrexat ab, häufig aufgrund von unerwünschten Nebenwirkungen. Chinesische Forscher haben jetzt untersucht, bei welchen Patienten Methotrexat Nebenwirkungen hervorruft. Dafür untersuchten sie das Auftreten von Genpolymorphismen. Gene sind Träger der Erbinformationen und beeinflussen alle Prozesse in unserem Körper. Genpolymorphismen geben jeder Person eine individuelle Erbinformation und sind mitverantwortlich für die Ausprägung unterschiedlicher Merkmale zwischen Personen. In der Analyse der Forscher wurden 31 vergangene Studien ausgewertet. Dabei konnten die Forscher feststellen, dass bei vielen europäischen Patienten die RFC -1 80G>A (rs1051266) Genvariante im Zusammenhang mit Nebenwirkungen bei Methotrexat stand.
Die Forscher deuten mit ihren Ergebnissen an, dass die Wirkung von Methotrexat durch die Gene beeinflusst wird. Eine Untersuchung der eigenen Gene, eine Genomsequenzierung der kompletten Erbinformationen, kostet einige hundert Euro und gehört nicht zu den Standardbehandlungen. Trotzdem gibt die Studie erste Hinweise auf den Wirkmechanismus von Methotrexat.
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