Pegfilgrastim mildert schwere Infektionen bei Darmkrebspatienten
Original Titel:
A Phase III, Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial of Pegfilgrastim in Patients Receiving First-Line FOLFOX/Bevacizumab or FOLFIRI/Bevacizumab for Locally Advanced or Metastatic Colorectal Cancer: Final Results of the Pegfilgrastim and Anti-VEGF Evaluation Study (PAVES)
Schwere Nebenwirkungen einer Chemotherapie sind bei Krebspatienten keine Seltenheit. Die Forschung versucht auch hier, Möglichkeiten zu finden, die Belastung für die Patienten einzugrenzen und Abhilfen zu verschaffen.
Ein internationales Forscherteam mit Wissenschaftlern aus Europa, den USA und Australien untersuchte in einer in der renommierten Fachzeitschrift Clinical Colorectal Cancer veröffentlichten Studie, ob der Wirkstoff Pegfilgrastim bei Darmkrebspatienten zu einer Minderung von schweren Infektionen (Fachbegriff: febrile Neutropenien) beitragen kann. Febrile Neutropenien treten häufig als schwere unerwünschte Ereignisse einer Chemotherapie auf und können lebensbedrohlich werden.
Die Forscher schlossen Patienten mit Darmkrebs in die Studie ein, die mit dem Antikörper Bevacizumab und zusätzlicher Chemotherapie behandelt wurden (die Chemotherapie bestand entweder aus den Wirkstoffen Leucovorin, 5-Fluoruracil und Oxaliplatin (FOLFOX) oder aus den Wirkstoffen Leucovorin, 5-Fluoruracil und Irinotecan (FOLFIRI)). Bei allen Patienten lag lokal fortgeschrittener oder metastasierender Darmkrebs vor. Im Rahmen der Studie bekamen die Patienten zusätzlich zu Bevacizumab und der Chemotherapie entweder den Wirkstoff Pegfilgrastim (in einer Dosis von 6 mg) oder Placebo verabreicht. Dieses Medikamentenschema erhielten die Patienten alle 14 Tage für insgesamt 4 Zyklen. Es nahmen 845 Patienten an der Studie teil. Die Auswertung der Studienergebnisse zeigte, dass das Auftreten von schweren bis lebensbedrohlichen febrilen Neutropenien durch die Gabe von Pegfilgrastim deutlich gesenkt werden konnte. Dabei unterschieden sich die Pegfilgrastim-Gruppe und die Placebogruppe nicht hinsichtlich der Wirksamkeit der Behandlung (objektive Ansprechrate), dem Gesamtüberleben oder dem Überleben ohne Krankheitsfortschreiten (progressionsfreies Überleben).
Anhand der Ergebnisse dieser internationalen Studie lässt sich schlussfolgern, dass Pegfilgrastim febrile Neutropenien bei Darmkrebspatienten unter Therapie mit Bevacizumab und Chemotherapie erfolgreich mindern konnte. Pegfilgrastim wurde gut von den Patienten vertragen und hatte keinen negativen Einfluss auf die Wirksamkeit der Krebsbehandlung.
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