Brustkrebs
Pembrolizumab zeigt vielversprechende Wirkung und gute Verträglichkeit bei Patientinnen mit fortgeschrittenem HER2-positivem Brustkrebs
Original Titel:
Phase Ib/II study evaluating safety and efficacy of pembrolizumab and trastuzumab in patients with trastuzumab-resistant HER2-positive metastatic breast cancer: Results from the PANACEA (IBCSG 45-13/BIG 4-13/KEYNOTE-014) study.
Im Dezember 2017 haben sich über 7500 Kliniker, Spitzenforscher Patientenvertreter und Gesundheitsexperten aus 90 Ländern der Welt zum 40. Brustkrebskongress SABCS (San Antonio Breast Cancer Symposium) in San Antonio zusammengefunden und die neuesten Forschungsergebnisse und Erkenntnisse aus klinischen Studien ausgetauscht.
Ein Höhepunkt war das vorläufige Ergebnis der PANACEA-Studie, in welcher die Wirksamkeit des zielgerichteten Wirkstoffs Pembrolizumab bei Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs untersucht wurde, welche nicht von einer Behandlung mit Trastuzumab profitieren konnten. Trastuzumab und Pembrolizumab gehören zur Gruppe der immuntherapeutisch wirksamen Antikörper. Trastuzumab ist gegen den Wachstumsfaktor HER2 gerichtet, der vermehrt auf den Tumorzellen des HER2-positiven Brustkrebsgewebes vorkommt. Pembrolizumab ist gegen das Zellmerkmal PD-L1 (Programmed Cell Death-Ligand 1) gerichtet, welches eine entscheidende Rolle bei der Zellteilung und somit dem Tumorwachstum spielt.
In der Studie wurden Patientinnen mit fortgeschrittenem HER2-positiven Brustkrebs mit Trastuzumab und zusätzlich mit Pembrolizumab behandelt. Die Forscher berichteten, dass die Kombination von den Patientinnen gut vertragen wurde. Bei den Patientinnen, in deren Tumorgewebeproben das Merkmal PD-L1 nachgewiesen werden konnte, hatte die Behandlung mit Pembrolizumab zu einem deutlichen Überlebensvorteil geführt. Das Gesamtüberleben dieser Patientinnen betrug nach einem Jahr 65 % gegenüber 12 % in der Gruppe mit PD-L1 negativen Brusttumoren. Somit könnte die Bestimmung von PD-L1 als neuer Tumormarker zum Abschätzen des Therapieansprechens auf Pembrolizumab in Kombination mit Trastuzumab nutzbar gemacht werden, um die Patienten zu selektieren, die von dieser Behandlung profitieren könnten. Darüber hinaus stellten die Forscher fest, dass bestimmte Zellen des körpereigenen Abwehrsystems vermehrt in den PD-L1 positiven Tumorproben nachweisbar waren. Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen damit die Hypothese, dass Krebszellen dem Immunsystem entfliehen und somit Resistenzen gegenüber bestimmten Wirkstoffen entwickeln können.
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