Darmkrebs
Soziale Kontakte helfen bei der Bewältigung einer Darmkrebserkrankung
Original Titel:
Social integration and survival after diagnosis of colorectal cancer
Viele soziale Kontakte stehen in Zusammenhang mit einer niedrigen allgemeinen Sterblichkeit und ihre Bedeutung ist wissenschaftlich belegt. Es gibt jedoch nur wenige Studien darüber, ob soziale Einbindung das Überleben von Patienten mit Darmkrebs beeinflussen kann. Daher haben US-Wissenschaftler der Universität Harvard den Zusammenhang zwischen sozialen Verknüpfungen und dem Überleben nach einer Darmkrebsdiagnose untersucht.
Diese Studie umfasste 896 Frauen aus der Nurses‘ Health Studie, bei denen Dickdarmkrebs in den Stadien I, II oder III zwischen 1992 und 2012 diagnostiziert wurde. Die soziale Integration der Teilnehmerinnen wurde seit 1992 alle vier Jahre erfasst. Grundlage dafür war der sogenannte Berkman-Syme Social Network Index, der Faktoren wie Familienverhältnisse, Größe sozialer Netzwerke, Häufigkeit sozialer Kontakte, Religionszugehörigkeit sowie Zugehörigkeit zu anderen sozialen Gruppen berücksichtigt.
Während der Nachbeobachtung dieser Studie kam es insgesamt zu 380 Todesfällen, von denen 167 auf Darmkrebs zurückzuführen waren. Frauen, die ausgeprägte soziale Kontakte vor der Darmkrebsdiagnose besaßen, hatten anschließend ein geringeres Sterberisiko als sozial isolierte Frauen. Vor allem Frauen mit vielen vertrauten Beziehungen (Familie und Freunde) zeigten eine geringere Sterblichkeit insgesamt und abhängig von der Darmkrebserkrankung. Die Teilnahme an religiösen oder gesellschaftlichen Aktivitäten spielten für die Sterblichkeit keine Rolle. Soziale Einbindung nach der Darmkrebsdiagnose hatte ebenfalle einen positiven Einfluss auf die Sterblichkeit.
Den Ergebnissen dieser Studie zufolge haben sozial integrierte Frauen ein verbessertes Überleben nach einer Darmkrebsdiagnose. Dieser Effekt ist wahrscheinlich in der sich positiv auswirkenden Fürsorge durch Familie und Freunde begründet. Daher können Programme, die soziale Netzwerke stärken und Zugang zur Pflege sichern, sehr gute Hilfsleistungen für Patienten mit Darmkrebs sein.
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