Lungenkrebs

Bewertung der befallenen Lymphknoten entscheidend für Behandlung von Lungenkrebs

Original Titel:
Improved Lymph Node Staging in Early-Stage Lung Cancer in the National Cancer Database.

Für die erfolgreiche Behandlung von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs spielt die Untersuchung der von Krebszellen befallenen Lymphknoten eine entscheidende Rolle. Die Vorgehensweise und auch die Auswertungen sind in verschiedenen Kliniken sehr unterschiedlich. In einer Studie haben amerikanische Wissenschaftler nun die Qualität der Lymphknotenbewertungen bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im frühen Stadium genauer untersucht. Sie haben die nationale Krebsdatenbank verwendet, um Lungenkrebspatienten im frühen Stadium zu identifizieren, bei denen zwischen 2004 und 2013 eine operative Tumorentfernung durchgeführt wurde. Die Patienten wurden in Abhängigkeit vom Lymphknotenbefall in 3 Gruppen, mit entweder weniger als 6 oder 6 bis 15 oder mehr als 15 befallenen Lymphknoten, unterteilt.

Insgesamt wurden die Daten von 51358 Patienten in die Auswertung einbezogen, wobei sich die mittlere Anzahl der befallen Lymphknoten im Untersuchungszeitraum von 8 auf 10 erhöhte. Der Anteil der Patienten mit weniger als 5 befallen Lymphknoten sank deutlich von 41 % auf 31 % ab. Im Gegensatz dazu stieg der Anteil an Patienten mit mehr als 15 befallenen Lymphknoten von 10 % auf 17 % an. Patienten, die an akademischen Zentren behandelt wurden, hatten mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit weniger als 5 befallene Lymphknoten. An den akademisch angebundenen Kliniken waren 27 % der Patienten der Gruppe mit weniger als 5 befallenen Lymphknoten zugeteilt worden, wohingegen es in den kommunalen Kliniken knapp 44 % waren. Kriterien, die mit einer Zuteilung in die Gruppe mit mehr als 15 befallenen Lymphknoten verbunden waren, waren ein Alter von über 65 Jahren, männliches Geschlecht, Nicht-Afrikanisch-Amerikanische Abstammung, Behandlung am akademischen Zentrum und die Durchführung einer operativen Tumorentfernung (Lobektomie, d. h. Entfernung des befallenen Lungenlappens). Die Forscher stellten fest, dass Patienten mit 14 befallenen Lymphknoten in 15 % der Fälle hochgestuft und somit der Gruppe mit mehr als 15 befallenen Lymphknoten zugeteilt wurden.

Sie schlussfolgern aus den Untersuchungsergebnissen, dass sich die Beurteilung des Lymphknotenstatus seit 2004 verbessert hat, aber dennoch sehr unterschiedlich durchgeführt wird. Die Entfernung und Bewertung von mindestens 14 Lymphknoten führte zu deutlich genaueren Angaben hinsichtlich des Krankheitsstadiums. Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im frühen Stadium sollten sich demzufolge gut informieren, bevor sie sich für eine Klinik oder ein Krebszentrum entscheiden.

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