Welchen Einfluss hat der BMI auf den Erfolg einer künstlichen Befruchtung bei Endometriose?
Original Titel:
A preliminary evaluation of influence of body mass index on in vitro fertilization outcome in non-obese endometriosis patients
Endometriose ist ein häufiger Grund für Unfruchtbarkeit und für die Durchführung einer In-Vitro-Fertilisation. Dabei haben vergangene Studien schon gezeigt, dass ein niedriger Body Mass Index (BMI) das Risiko für Endometriose erhöht und eine schwere Endometriose begünstigt. Frauen mit schwerer Endometriose haben wiederum eine geringere Chance einer Schwangerschaft nach In-Vitro-Fertilisation. Wissenschaftler aus Serbien haben jetzt untersucht, welchen Einfluss ein hoher BMI auf die Ergebnisse einer In-Vitro-Fertilisation bei Endometriose-Patientinnen hat.
Bei der Endometriose wandert Gebärmutterschleimhaut auch in umliegende Bereiche des Körpers. Je nach Lage und Größe der Endometrioseherde unterscheidet man minimale, milde, moderate und schwere Endometriose. Es kann zu Schmerzen, Verwachsungen und Unfruchtbarkeit kommen. Durch eine hormonelle Behandlung oder eine Operation vor einer In-Vitro-Fertilisation kann die Chance auf eine erfolgreiche Befruchtung und Schwangerschaft erhöht werden. Die Wissenschaftler bewerteten jetzt auch den Einfluss des BMI auf den Befruchtungserfolg.
Der BMI bewertet das Körpergewicht eines Menschen in Bezug zu seiner Körpergröße. Werte von normalgewichtigen Menschen liegen zwischen 18,5 und 24,9. Unter einem Wert von 18, 5 spricht man von Untergewicht, zwischen einem BMI von 25 und 29,9 von Übergewicht und ab einem BMI von 30 von Adipositas. Die Wissenschaftler untersuchten jetzt 156 Patientinnen, die unter Endometriose und Unfruchtbarkeit litten. 10 % der Frauen waren untergewichtig, 71 % normalgewichtig und 19 % übergewichtig. Alle Frauen durchliefen eine In-Vitro-Fertilisation, bei der Eizellen außerhalb des Körpers im Reagenzglas von Spermien befruchtet werden. Dabei konnten keine Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen während der IVF-Prozedur festgestellt werden. Die Anzahl entnommener Eizellen und der Eizellen guter Qualität war gleich. Auch die Zahl der entstandenen Embryonen und die Schwangerschaftsraten unterschieden sich nicht.
Die Ergebnisse zeigen, dass der BMI keinen Einfluss auf die künstliche Befruchtung bei Endometriose-Patientinnen zu haben scheint. Die Forscher betonen jedoch, dass weitere, groß angelegte Studien erforderlich sind, um präzisere Aussagen über den optimalen BMI treffen zu können.
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