Junge Morbus Crohn-Patienten profitieren bei Komplikationen von einer Operation mittels Bauchspiegelung
Original Titel:
Laparoscopic ileocecal resection in acute and chronic presentations of Crohn's disease. A single center experience
Bei Patienten mit Morbus Crohn ist vor allem der letzte Abschnitt des Dünndarms, das Ileum, von der Krankheit betroffen. Als häufigste Komplikation der Morbus Crohn-Erkrankung tritt eine Verengung im betroffenen Dünndarmgebiet auf. Solche Darmverengungen können sowohl plötzlich als auch chronisch auftreten. Häufig müssen diese operiert werden, vor allem dann, wenn eine konventionelle Therapie keine Verbesserung erzielt. Für die Operation solcher Darmverengungen stehen verschiedene Operationstechniken zur Verfügung. So kann entweder eine offene Operation oder eine Operation per Bauchspiegelung (laparoskopische Operation) durchgeführt werden. Bei der laparoskopischen Operation wird über einen kleinen Einschnitt am Bauchnabel ein Gerät mit einer kleinen Videokamera in den Bauch eingeschoben. Anschließend wird Kohlendioxid (CO2) in den Bauch geblasen, um den Bauch aufzuspannen und die Sicht zu verbessern. Weitere benötigte Instrumente werden über zusätzliche Einschnitte in den Bauchraum eingeführt.
Ein Forscherteam aus Palermo, Italien, untersuchte, wie erfolgreich laparoskopische Operationen bei der Beseitigung von Darmverengungen bei Patienten mit Morbus Crohn sind. In die Auswertung wurden die Behandlungsergebnisse von 21 Patienten eingeschlossen, die sich einer laparoskopischen Operation unterzogen haben. Bei 42 % der Patienten handelte es sich bei der Operation um eine Notoperation. Die Operation dauerte durchschnittlich 154 min. Bei 28 % der laparoskopischen Eingriffe musste letztlich doch eine offene Operation erfolgen. Bei unkompliziertem Verlauf verblieben die Patienten durchschnittlich 10 Tage nach dem laparoskopischen Eingriff im Krankenhaus. In 19 % der Fälle musste ein erneuter Eingriff aufgrund von Komplikationen erfolgen.
Die Laparoskopie wurde von den Autoren der Studie insgesamt als gute Operationstechnik für die Behandlung von Darmverengungen bei Patienten mit Morbus Crohn bewertet. Insbesondere jüngere Menschen könnten von dieser Operationstechnik profitieren. Jüngere Menschen müssen häufig mehrmals im Leben aufgrund ihrer Morbus Crohn-Erkrankung operiert werden. Sie könnten von der geringen Schädigung des Operationsgebiets durch die laparoskopische Technik profitieren, da weniger Verwachsungen von Gewebestrukturen nach der Operation auftreten, was Folgeeingriffe deutlich erleichtert.
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