Eine zielgenaue Behandlung mit Biologika ist bei rheumatoider Arthritis gegenüber der Standardtherapie überlegen

Original Titel:
Treat-to-target biologic therapy in patients with rheumatoid arthritis is more efficacious and safe compared to delayed initiation of biologics: a real-world study

Die rheumatoide Arthritis ist eine chronische Krankheit, die zu einer kompletten Gelenkzerstörung führen kann. Neue Therapiestrategien umfassen die zielgenaue Behandlung (Treat-to-Target), bei der ein Therapieziel (niedrigere Krankheitsaktivität) festgesetzt wird, welches regelmäßig überprüft wird.  Wird das Therapieziel nicht in der vorgesehenen Zeit erreicht, erfolgt eine Neuausrichtung der Behandlung. Treat-to-Target-Strategien reduzieren die Krankheitsaktivität stärker als die Standardbehandlung, weil sie alle therapeutischen Optionen aggressiver nutzen.

Eine griechische Studie hat jetzt getestet, ob eine Treat-to-Target-Strategie unter Einsatz von biologischen krankheitsmodifizierenden Medikamenten (engl. biologic disease-modifying anti-rheumatic drugs (bDMARDs)) sicherer als die Standardbehandlung ist. Biologische DMARDs beziehungsweise Biologika sind gentechnisch hergestellte Wirkstoffe, die seit einigen Jahren zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis eingesetzt werden. Häufig werden diese erst eingesetzt, wenn andere Basistherapien nicht wirksam sind. Bei der zielgenauen Behandlung kommt es früher zu einem Einsatz der biologischen DMARDs als in der Standardbehandlung.

Die Forscher verglichen 113 Patienten unter Treat-to-Target-Strategie mit 250 Patienten, die mit der Standardbehandlung therapiert wurden. Bei Patienten unter Treat-to-Target-Strategie war die Wahrscheinlichkeit eines Rückgangs der Krankheit beziehungsweise einer Verbesserung der Krankheitsaktivität um 71 % höher als bei Patienten unter Standardbehandlung. Schwere unerwünschte Ereignisse, Infektionen und schwere Infektionen traten bei den Patienten, bei denen die Treat-to-Target-Strategie angewendet wurde, weniger häufig auf, als bei den Patienten, die die Standardbehandlung erhielten. Auch Krebserkrankungen trat weniger häufig bei den Patienten mit Treat-to-Target-Strategie auf (1 neuer Krebsfall) als unter Standardbehandlung (15 neue Krebsfälle).

Die Autoren schlussfolgerten, dass eine Treat-to-Target-Strategie mit biologischen DMARDs sicherer ist als die Standardtherapie und für Patienten mit rheumatoider Arthritis zu schnelleren und besseren Ergebnissen führt.

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