Lungenkrebs
Fibrinogen-Gehalt im Blut beeinflusst Überleben bei kleinzelligem Lungenkrebs
Original Titel:
Association between plasma fibrinogen and survival in patients with small-cell lung carcinoma.
Fibrinogen ist ein Eiweiß im menschlichen Körper, das von der Leber gebildet wird. Es kann im Blut gemessen werden. Ein erhöhter Fibrinogen-Wert kann mit Entzündungen oder Krebserkrankungen in Zusammenhang stehen. Insbesondere beim Fortschreiten des Tumorwachstums und wenn ein Tumor Absiedlungen in entfernte Organe bildet (Metastasen), kommt es zur Erhöhung des Fibrinogen-Wertes. Bei Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs wurden bisher nur begrenzte Untersuchungen erhöhter Fibrinogen-Werte durchgeführt.
Chinesische Krebsforscher haben nun in einer Studie genauer untersucht, inwiefern erhöhtes Fibrinogen im Blut mit dem Krankheitsverlauf bei kleinzelligem Lungenkrebs in Zusammenhang steht. Sie haben dafür die Daten von 120 betroffenen Patienten hinsichtlich klinischer Kriterien und Gesamtüberleben erfasst und mit speziellen statistischen Berechnungen ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Überlebensraten der Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs nach einem Jahr bzw. 2 und 5 Jahren bei 48 % bzw. 9 % und 2 % lagen. Die Berechnungen zeigten, dass Alter, Alkoholkonsum, Stadium des Tumors, Pleuraergüsse (Ansammlung von Flüssigkeit zwischen Lunge und Brustwand), Fibrinogen-Werte und der Blutwert Lactatdehydrogenase, welcher ein Anzeichen für absterbende Zellen im Körper ist, mit dem Überleben in Zusammenhang standen. Das mittlere Überleben der Patienten mit Fibrinogen-Werten über 400 mg/dL war mit 8 Monaten deutlich kürzer im Vergleich zu Patienten mit niedrigeren Fibrinogen-Werten, die 14 Monate überlebten. Darüber hinaus machten die Berechnungen deutlich, dass der Fibrinogen-Gehalt in einem umgekehrten Zusammenhang mit den Behandlungsaussichten stand, d. h. je niedriger der Wert war, umso günstiger waren die Aussichten. Demzufolge waren erhöhte Fibrinogen-Werte mit kürzerem Überleben der Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium verbunden.
Aus diesen Ergebnissen schlussfolgerten die Krebsforscher, dass die Messung des Fibrinogen-Gehaltes im Blut ein geeignetes Kriterium darstellen könnte, um den Krankheitsverlauf von Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs besser abzuschätzen.
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