Geringe Reduktion von Langzeitblutzuckerwert durch Vitamin-D-Supplementation
Original Titel:
The effect of vitamin D supplementation on glucose metabolism in type 2 diabetes mellitus: A systematic review and meta-analysis of intervention studies
Vitamin D nimmt unter den Vitaminen eine Sonderstellung ein. Es kann sowohl über die Nahrung zugeführt, als auch mit Hilfe von Sonnenbestrahlung vom Menschen selbst gebildet werden. Vitamin D werden vielseitige gesundheitsfördernde Eigenschaften zu geschrieben: das Vitamin ist wichtig für Aufbau und Erhalt der Knochen, zusätzlich soll es gegen Müdigkeit helfen und vor Atemwegsinfektionen, Depressionen, Diabetes und sogar Krebs schützen.
Eine amerikanische Studie aus Baltimore untersuchte nun den Einfluss einer Supplementation mit Vitamin D auf den Zuckerstoffwechsel bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2. Es wurde der Zusammenhang zwischen einer Supplementation mit Vitamin D und der HbA1c-Konzentration (Blutzuckerlangzeitwert) sowie der Blutzuckerkonzentration im Nüchternzustand untersucht.
Es wurden die Daten von 29 Studien mit 3324 Patienten analysiert. Die Ergebnisse zeigten, dass eine Supplementation mit Vitamin D bei den Typ-2-Diabetikern zu einer geringen Reduktion des HbA1c-Werts führte (-0,32 %, -0,53 bis -0,10), aber keinen Einfluss auf die Blutzuckerkonzentration im Nüchternzustand hatte (-2,33 mg/dl, -6,62 bis 1,95). Bei Personen, die einen Vitamin-D-Mangel aufwiesen, konnte durch die Supplementation eine größere durchschnittliche Reduktion der HbA1c-Konzentration (-0,45 %, -1,09 bis 0,20) und des Blutzuckerspiegels (-7,64 mg/dl, -16,25 bis 0,97) erreicht werden. Allerdings waren auch diese Effekte insgesamt nicht stark ausgeprägt.
Eine Supplementation mit Vitamin D bei Personen mit Typ-2-Diabetes führte somit zwar zu einer geringen Reduktion der HbA1c-Konzentration, hatte aber keinen Einfluss auf die Blutzuckerkonzentration im Nüchternzustand. Größere Studien sollten durchgeführt werden, um den Einfluss von Vitamin D auf die Krankheitskontrolle besser abschätzen zu können. Dabei sollten insbesondere die Auswirkungen einer Supplementation bei Personen mit bestehendem Vitamin-D-Mangel untersucht werden.
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