Wirkstoff Canagliflozin schützt Diabetes-Patienten mit Herzfehlern
Original Titel:
Canagliflozin and Heart Failure in Type 2 Diabetes Mellitus: Results From the CANVAS Program
Canagliflozin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der sogenannten SGLT-2-Hemmer (SGLT leitet sich aus dem Englischen ab von sodium dependent glucose transporter), der zur medikamentösen Behandlung von Typ-2-Diabetes Anwendung findet. Canagliflozin steigert die Ausscheidung von Zucker über den Harn und senkt auf diese Weise den Zuckergehalt des Blutes. Der Arzneistoff wird einmal am Tag vor der ersten Mahlzeit eingenommen.
Bisherige Studien konnten einen risikomindernden Effekt von Canagliflozin für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachweisen. Da Krankheiten von Herzen und Gefäßen eine häufige Begleiterkrankung des Diabetes sind, ist ein solcher risikomindernder Effekt für Diabetes-Patienten besonders günstig.
In ihrer Studie untersuchten internationale Forscher nun, welchen Effekt die Einnahme von Canagliflozin bei Patienten mit Typ-2-Diabetes auf das Risiko für einen Herzfehler und die Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat. Dabei interessierte die Forscher auch, wie sich die Einnahme von Canagliflozin auswirkte, wenn die Diabetes-Patienten bereits bei Studienbeginn eine Vorbelastung mit Herzfehlern aufwiesen.
Die Forscher schlossen insgesamt 10142 Patienten mit Typ-2-Diabetes in ihre Studie ein, die alle ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufwiesen. Die Patienten erhielten für etwas mehr als 3 ½ Jahre (188 Wochen) entweder Canagliflozin oder ein Scheinmedikament (Placebo). Die Auswertung der Ergebnisse nach Studienende brachte folgende Erkenntnisse hervor: Patienten mit Typ-2-Diabetes, die Canagliflozin anstelle eines Placebos eingenommen hatten, wiesen ein um 22 % reduziertes Risiko für Herzfehler und die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit auf. Das Risiko für Krankenhauseinweisungen aufgrund von Herzfehlern konnte durch Einnahme von Canagliflozin um 33 % reduziert werden und das Risiko für Todesfälle oder Krankenhauseinweisungen aufgrund von Herzfehlern (kombiniert betrachtet) um 30 %. Zusätzlich zeigte die Analyse, dass die Patienten mit einer Vorgeschichte an Herzfehlern am deutlichsten von der Einnahme von Canagliflozin profitierten, da ihr Risiko für Herzfehler und die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit gar um 39 % reduziert werden konnte.
Der SGLT-2-Hemmer Canagliflozin senkte damit bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und hohem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen das Risiko für Herzfehler und die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit. Diese günstigen Effekte waren besonders bei den Patienten ausgeprägt, die bereits bei Studienbeginn vorkrankt waren und Herzfehler aufwiesen.
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