Endometrium-Scratching könnte Erfolg einer intrauterinen Insemination steigern
Original Titel:
Comparison of pregnancy rates between patients with and without local endometrial scratching before intrauterine insemination
Nach einem Jahr regelmäßigen, ungeschützten Geschlechtsverkehr ohne Schwangerschaft könnte eine Fruchtbarkeitsstörung vorliegen. Die Gründe für einen unerfüllten Kinderwunsch sind dabei vielfältig. Bei anhaltenden Problemen kann eine künstliche Befruchtung in Betracht gezogen werden. Bei der intrauterinen Insemination (IUI) werden Spermien künstlich in die Gebärmutter der Frau übertragen. Diese Methode wird häufig angewendet, wenn der Mann unter einer verminderten Anzahl funktionsfähiger Spermien leidet. Häufig geht der IUI auch eine hormonelle Stimulation voraus, bei der der Eisprung der Frau durch die Gabe von Sexualhormonen (Gonadotropine) stimuliert wird.
Eine türkische Studie hat jetzt untersucht, welchen Effekt das leichte Anritzen der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium-Scratching) vor einer IUI auf die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit hat. Das leichte Anritzen der Gebärmutterschleimhaut in der Gelbkörperphase des dem Stimulationszyklus vorangehenden Zyklus soll lokale Entzündungsreaktionen hervorrufen. Durch das Einwandern weißer Blutkörperchen und Immunzellen werden Wachstumsfaktoren und Botenstoffe ausgeschüttet werden, die die Einnistung des Embryos begünstigen.
Die Forscher untersuchten 80 Patientinnen. Alle Frauen durchliefen eine hormonelle Stimulation mit Gonadotropinen und eine anschließende intrauterine Insemination. Die Hälfte der Patientinnen wurden vor der hormonellen Stimulation mit Endometrium-Scratching behandelt. In dieser Gruppe kam es in 37,5 % zu Schwangerschaften und in 27,5 % zu klinischen (mit Ultraschall feststellbaren) Schwangerschaften. In der Kontrollgruppe kam es nur in 20 % zu Schwangerschaften und in 12.5 % zu klinischen Schwangerschaften.
Die Studie deutet daher an, dass Endometrium- Scratching zum Erfolg einer intrauterinen Insemination beitragen könnte. Endometrium-Scratching ist relativ risiko- und schmerzfrei und könnte daher als Ergänzung bei der künstlichen Befruchtung in Betracht gezogen werden.
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