Lungenkrebs
Neue Chemotherapie verlängert Überleben bei lokal fortgeschrittenem Lungenkrebs
Original Titel:
Meta-analysis Exploring the Effectiveness of S-1-Based Chemotherapy for Advanced Non-Small Cell Lung Cancer
Die Behandlung von fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs geht, je nach Situation des Patienten, oft mit einer Operation, mit Chemotherapie oder Strahlenbehandlung bzw. einer Kombinaion daraus einher. Ein neuer Wirkstoff für die Verabreichung von Chemotherapie ist das sogenannte S-1. Es besteht aus der bisher sehr erfolgreich eingesetzten Komponente 5-FU (Fluorouracil), enthält aber zusätzlich noch Substanzen, welche die zelltötende Wirksamkeit verbessern und gleichzeitig Nebenwirkungen minimieren sollen. Bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs wurde nun untersucht, wie effektiv und sicher der neue Wirkstoff im Vergleich zur bisher üblichen Chemotherapie ist.
Dazu wurden Daten von insgesamt 2134 Patienten aus 13 verschiedenen Studien ausgewertet. Die Patienten wurden so ausgewäht, dass sie ähnliche Tumorbeschaffenheiten hatten, um eine gute Vergleichbarkeit der Wirkstoffe zu ermöglichen. Das Gesamtüberleben, das krankheitsfreie Überleben (Zeitspanne von Behandlung bis Krankheitsfortgang) und das objektive Tumoransprechen (messbare Tumorverkleinerung) waren bei den Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs, welche S1 als erste oder zweite Behandlung bekamen, ähnlich im Vergleich zur üblichen Chemotherapie. Allerdings traten deutlich weniger schwerwiegende blut-basierte Nebenwirkungen auf. Patienten mit lokal, also innerhalb der Lunge, fortgeschrittenem Lungenkrebs, welche mit Chemotherapie als Teil einer kombinierten Therapie, bestehend aus Bestrahlung und Chemotherapie, behandelt wurden, konnten von einem deutlich verlängerten Gesamtüberleben profitieren, wenn sie S-1 anstatt der üblichen Chemotherapie bekommen hatten. Bei diesen Patienten war auch die Dauer von der Behandlung bis zum Krankheitsfortgang deutlich länger und es kam zu weniger schwerwiegenden Nebenwirkungen, wie beispielsweise Neutropenie (Verminderung spezieller weißer Blutzellen).
Die Mediziner schlussfolgern aus diesen Untersuchungen, dass die Behandlung mit S-1 bei Patienten mit fortgeschrittenem Lugenkrebs zu ähnlichen Therapieerfolgen führt wie eine übliche Chemotherapie, wobei die Patienten weniger Nebenwirkungen in Kauf nehmen müssen. Für Patienten mit lokal fortgeschrittenem Lungenkrebs könnte die Behandlung mit S-1 sogar mit einem Überlebensvorteil im Vergleich zur üblichen Chemotherapie verbunden sein.
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