Endometriose
Teilweise Entfernung der Blase kann die Fruchtbarkeit bei Endometriose erhöhen
Original Titel:
Fertility outcomes after laparoscopic partial bladder resection for deep endometriosis: Retrospective analysis from two expert centres and review of the literature
Bei der Endometriose siedelt sich Gewebe der Gebärmutterschleimhaut außerhalt der Gebärmutter an. Diese Endometrioseherde verhalten sich wie Gebärmutterschleimhaut und sind über Hormone regulierbar. Die tief infiltrierende Endometriose befällt Gewebe oder Organe, die neben der Gebärmutter liegen. Dabei kann es auch zu einem Befall der Harnblase kommen. Die Endometriose kann vielfältige Symptome hervorrufen, die abhängig sind von Ort und Stärke der Herde: Schmerzen, Blutungen oder Probleme bei Stuhlgang oder Wasserlassen oder aber Unfruchtbarkeit können auftreten.
Eine Studie aus Frankreich untersuchte jetzt die Auswirkungen einer teilweisen Blasenentfernung auf die Fruchtbarkeit bei Frauen mit tief infiltrierender Endometriose in der Blase. Sie untersuchten die Daten von 34 Patientinnen mit einem durchschnittlichen Alter von 31 Jahren, die zwischen 2006 und 2015 operiert wurden. Die Hälfte der Frauen litt zuvor unter Unfruchtbarkeit und hatte Probleme schwanger zu werden. Allen Patientinnen wurden durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) Teile der Blase entfernt. Bei der Bauchspiegelung werden alle benötigten Instrumente durch kleine Schnitte in der Bauchdecke eingebracht. 15 der Patientinnen hatten anschließend keine Endometrioseherde, 19 der Patientinnen wurden zusätzlich anschließend noch Endometrioseherde entfernt. Nach der Operation wurden die Frauen im Durchschnitt weitere 60 Monate beobachtet.
Die Wissenschaftler beobachteten, wie viele Schwangerschaften und Lebendgeburten im Anschluss an die Schwangerschaft auftraten. 25 der 34 Patientinnen hatten einen Kinderwunsch, 17 von ihnen konnten nach der Operation schwanger werden mit einer Lebendgeburtenrate von 76 %. 8 der schwangeren Patientinnen hatten nur die Blasenoperation erhalten und 9 der schwangeren Patientinnen hatten anschließend noch Endometrioseherde entfernt bekommen. Von den 17 Patientinnen, die vor der Operation Probleme mit der Fruchtbarkeit gehabt hatten, wurden 9 schwanger.
Die Studie deutet an, dass eine Operation die Fruchtbarkeit bei Patientinnen mit tief infiltrierender Endometriose der Blase erhöhen kann. Die Operation stellt daher eine Alternative zu einer direkten künstlichen Befruchtung dar.
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