Fertilität

Teratozoospermie: auch die intrauterine Insemination kann erfolgreich sein

Original Titel:
Effect of Sperm Morphology on Pregnancy Success via Intrauterine Insemination: A Systematic Review and Meta-Analysis

Anomalien wie Teratozoospermie und dadurch bedingte Unfruchtbarkeit führen häufig zum Einsatz von künstlicher Befruchtung, bei der die Eizelle außerhalb des Körpers im Reagenzglas befruchtet wird. Bei der Teratozoospermie zeigen viele Spermien ein verändertes Aussehen. Wissenschaftler aus den USA haben jetzt untersucht, ob auch eine intrauterine Insemination effektiv bei Teratozoospermie angewendet werden kann.

Spermien bestehen aus Kopf, Zwischenstück und Schwanz. Dabei sollte der Kopf perfekt oval, das Zwischenstück deutlich zu erkennen und der Schwanz lang und vollständig ausgebildet sein. Die Morphologie kann im Rahmen eines Spermiogramms unter dem Mikroskop bewertet werden. Ein großer Teil der Spermien ist tatsächlich fehlgeformt – aber erst bei weniger als 4 % normaler Spermien spricht man von Teratozoospermie. Fehlgeformte Spermien können aber trotzdem gesundes Erbgut enthalten und damit eine erfolgreiche Schwangerschaft ermöglichen. Je nach Grad der Teratozoospermie wird häufig eine künstliche Befruchtung (In-Vitro-Fertilisation) empfohlen. Im Gegensatz zu dieser kostenintensiven und belastenden Methode, untersuchten die Forscher jetzt die Effektivität einer intrauterinen Insemination (IUI), bei der die Spermien mit einem Katheter direkt in die Gebärmutter gespitzt werden.

Die Wissenschaftler werteten dafür insgesamt 220 Studien mit insgesamt 41018 IUI-Zyklen aus. In allen Studien gab es die gleichen Voraussetzungen: Die Morphologie der Spermien wurde bewertet, die Anzahl totaler motiler Spermien lag über 10 Millionen, die Partnerinnen der Männer waren zwischen 25 und 40 Jahre alt und klinische Schwangerschaften wurden mit Ultraschall bestätigt. Zunächst wurden Männer mit mehr als 4 % normal geformten Spermien und Männer mit 4 % oder weniger normal geformten Spermien verglichen. Es zeigte sich ein vernachlässigbarer Unterschied in der Schwangerschaftsrate der Partnerinnen (14 % und 12 %). Auch Männer mit mindestens 1 % normal geformten Spermien und Männer mit weniger als 1 % normal geformten Spermien unterschieden sich nicht in der Schwangerschaftsrate ihrer Partnerinnen (beide 14 %).

Die Studie zeigt, dass die intrauterine Insemination bei Paaren mit Teratozoospermie eine Alternative zur klassischen künstlichen Befruchtung bieten kann. Die Insemination war in den hier veröffentlichten Ergebnissen bei Männern mit und ohne Teratozoospermie gleich erfolgreich.

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