Darmkrebs

Robotergestützte Operation von Hochrisikopatienten mit Enddarmkrebs von Vorteil

Original Titel:
Robotic vs laparoscopic rectal surgery in high-risk patients

Die Laparoskopie (Bauchspiegelung) wird in der minimal-invasiven Chirurgie zur operativen Entfernung von Enddarmtumoren (Rektalkarzinom) genutzt. In der Zusammenfassung „Mensch vs. Maschine: operative Entfernung von Enddarmkrebs“ haben wir über robotergestützte, laparoskopische Operationen bei Patienten mit Enddarmkrebs berichtet. Diese Technik zeigte im Behandlungsergebnis keinen Unterschied zur herkömmlichen, laparoskopischen Operation. Nun wurden jedoch in einer neuen Studie aus Großbritannien und Portugal Vorteile für das robotergestützte Verfahren veröffentlicht.

Diese Studie verfolgte das Ziel, die Operationsergebnisse von robotergestützter und herkömmlicher laparoskopischer Entfernung von Enddarmkrebs bei Hochrisikopatienten zu vergleichen. Dazu wurden 184 Hochrisikopatienten nach den folgenden Kriterien ausgewählt und in die Studie aufgenommen: Adipositas (Fettleibigkeit; BMI ≥ 30, engl. Body Mass Index), Geschlecht: männlich, Chemoradiotherapie (Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung) vor der Operation, Tumor weniger als 8 cm vom After entfernt und vorherige Operation am Bauchraum.

Von den 184 Patienten erhielten 99 eine robotergestützte und 85 eine klassische, laparoskopische Operation. Durch die robotergestützte Operation konnte bei 12 % der Patienten der Schließmuskel (Sphinkter) häufiger erhalten werden als bei der Standardoperation. Das robotergestützte Verfahren zeigte gegenüber dem konventionellen Eingriff außerdem eine kürzere Operationszeit, einen in der Folge kürzeren Krankenhausaufenthalt, einen geringeren Blutverlust und eine seltenere komplikationsbedingte Umstellung auf eine Bauchoperation (Laparotomie). Die Sterberate nach 30 Tagen, Komplikationen nach der Operation und das Behandlungsergebnis der Krebserkrankung unterschieden sich bei den beiden Operationstechniken nicht.

Zusammengefasst gibt es einige Vorteile für die robotergestützte, laparoskopische Operation von Enddarmkrebs bei Hochrisikopatienten. Dazu gehören ein häufigerer Erhalt des Schließmuskels, verringerter Blutverlust durch die Operation, geringere Umstellungsrate auf offene Bauchoperation und kürzere Operations- sowie Krankenhausaufenthaltszeiten. Das Behandlungsergebnis der Krebserkrankung wird durch das robotergestützte Verfahren nicht mehr begünstigt als durch die konventionelle Operation. Weitere Studien sind nötig, um die Vorteile der robotergestützten Laparoskopie in größeren Patientengruppen zu bestätigen.

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