Hoher Druck, dünn sein zu müssen, bedingt Gewichtszunahme
Original Titel:
Relationship of pressure to be thin with gains in body weight and fat mass in adolescents
Viele Jugendliche, insbesondere Mädchen, erfahren einen immensen Druck, dünn sein zu müssen. Inwiefern sich dieser Druck in einer Gewichtszunahme widerspiegelt, untersuchte nun ein US-amerikanisches Forscherteam.
Teilnehmer der Studie waren 196 gesunde jugendliche Mädchen (65 %) und Jungen (35 %) im Alter von 15 Jahren (± 1 Jahr) mit unterschiedlichem Körpergewicht (der Body Mass Index (BMI) lag bei 25 ± 7; der BMI wird berechnet, indem man das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körpergröße setzt: kg/m2). Die Jugendlichen wurden zu Beginn der Studie sowie nach 1 Jahr untersucht. Zu Beginn füllten die Jugendlichen und ihre Mütter einen Fragebogen aus, bei dem sie angeben mussten, wie stark der Druck, dünn zu sein, bei ihnen ausgeprägt war. Ebenso wurden zu Beginn und nach 1 Jahr der BMI und das Körperfett der Jugendlichen gemessen.
Die Auswertung der Ergebnisse nach 1 Jahr zeigte, dass die Jugendlichen einen größeren Anstieg von Gewicht oder Körperfett aufwiesen, wenn sie in dem Fragebogen über einen hohen Druck, dünn sein zu müssen, der von den Eltern oder Gleichaltrigen ausging, berichteten. Weiterhin wiesen die Jugendlichen auch dann größere Anstiege von Gewicht oder Körperfett auf, wenn die Mütter in den Fragebögen angegeben hatten, einen hohen Druck auf ihr Kind auszuüben, dünn sein zu müssen. Diese Effekte waren bei den Kindern mit höheren Körpergewicht besonders deutlich ausgeprägt.
Die Studie zeigte auf, dass Jugendliche, die von einem starken Druck dünn zu sein, der von Eltern oder Gleichaltrigen ausgeht, betroffen sind, eher an Gewicht oder Körperfett zu nehmen. Weitere Forschung wird benötigt, um die zugrundeliegenden Mechanismen zu verstehen. Jetzt schon kann aber festgehalten werden, dass ein übersteigerter Druck zum Dünn sein, der von Eltern oder Gleichaltrigen ausgeht, vermieden werden sollte.
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