Vorbeugung von Begleiterkrankungen senkt Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Original Titel:
Correlates and assessment of excess cardiovascular risk in bronchiectasis.
Durch dauerhafte Entzündung, wie bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, kann es zu Veränderungen der Bronchien kommen. Es entstehen kleine sackartige Ausweitungen, sogenannte Bronchiektasen, in deren Hohlräumen sich Sekret sammelt. Dort finden Bakterien einen optimalen Nährboden und erhöhen das Risiko für Betroffene an neuen oder verstärken Lungeninfektionen zu erkranken. Bei COPD-Patienten führt das zu einer Verschlechterung der Erkrankung und Symptome wie Husten und Atemnot verstärken sich.
Außerdem haben Studien gezeigt, dass bei Menschen mit Bronchiektasen das Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems steigt. Dazu gehören z. B. Arterienverkalkung (Arteriosklerose), Herzinfarkt und Schlaganfall. Das Risiko für eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems ist verbunden mit der Häufigkeit von Krankheitsschüben und einer eingeschränkten Lungenfunktion, zeigten Forscher aus London in einer neuen Studie. Sie hatten 101 Erwachsene mit stabiler Bronchiektasie untersucht und dabei Daten zur Steifigkeit der Hauptschlagader (Aorta), Blutwerte zu Herzgesundheit und Entzündungen sowie Daten zur Schwere der Bronchiektasie ermittelt. Außerdem berechneten sie anhand eines allgemeinen Tests (QRISK2) das Risiko der Teilnehmer für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dabei zeigte sich, dass bei Patienten mit Bronchiektasen die allgemeine Formel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen unterschätzt. Daher empfehlen die Forscher eine individuelle Risikoeinschätzung.
Von Bronchiektasen sind etwa ein Drittel aller COPD-Patienten betroffen. Man kann aber auch vorbeugen. Inhalationen mit Kochsalzlösungen unterstützen die Atemwege bei der Selbstreinigung. Das Sekret, das sich sammelt, wird flüssiger und kann so besser abtransportiert werden, und die darin enthaltenen Bakterien gleich mit. So sinkt das Risiko für Infektionen und weitere Entzündungen. Spezielle Techniken beim Atmen und Husten, wie etwa eine atemerleichternde Haltung mit leicht vorgebeugtem Oberkörper und auf die Oberschenkel gestützte Hände oder das Husten mit geschlossenen Lippen, können das Abhusten erleichtern. Physiotherapie für die Lungenfunktion mit sogenannten PEP-Systemen (von engl. Positive Expiratory Pressure) helfen ebenfalls beim Abhusten und lösen festsitzenden Schleim. Außerdem können diese Übungen die Atemmuskulatur trainieren.
Diese Maßnahmen können dazu beitragen, dass weniger Infekte auftreten und sich keine Bronchiektasie entwickelt. Die Vorbeugung von Bronchiektasen ist wichtig, um eine Verschlechterung der Erkrankung und die mit den bronchialen Veränderungen verbundenen Risiken zu vermeiden.
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