Colitis ulcerosa
Entzündliche Erkrankungen erhöhen das Risiko für kardiometabolische Erkrankungen
Original Titel:
Cardiovascular and type 2 diabetes morbidity and all-cause mortality among diverse chronic inflammatory disorders
Entzündliche Erkrankungen können den ganzen Körper beeinflussen und weitere Begleiterkrankungen hervorrufen. Wissenschaftler aus London haben jetzt untersucht, wie verschiedene entzündliche Erkrankungen das Risiko für kardiometabolische Erkrankungen beeinflussen.
Kardiometabolische Erkrankungen sind Krankheitsbilder, die das Herz-Kreislaufsystem und/oder Stoffwechselvorgänge betreffen. Dazu zählt die koronare Herzkrankheit, bei der es zu einem Verschluss der Blutgefäße kommt, die das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen beliefern. Außerdem zählen venöse Thrombosen, also Verstopfungen von Venen, der Schlaganfall, bei dem das Gehirn nicht mehr ausreichend versorgt wird, und der Verschluss anderer Gefäße zu dieser Krankheitsgruppe. Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der eine erhöhter Blutzuckerspiegel vorliegt. Dieser beeinflusst die Blutgefäße wiederrum negativ und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen.
Die Wissenschaftler untersuchten jetzt Patienten auf das Risiko für die Entwicklung dieser Erkrankungen. Sie untersuchten etwa 500000 Personen, von denen 19000 unter einer entzündlichen Erkrankung litten. Die häufigste entzündliche Erkrankung war die Schuppenflechte mit etwa 6300 Betroffenen. Außerdem traten systemische Vaskulitis, eine entzündliche Erkrankung der Blutgefäße, die beiden Gelenkerkrankungen rheumatoide Arthritis und Morbus Bechterew sowie die beiden entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa auf. Die seltenste Erkrankung war der systemische Lupus erythematodes, eine Bindegewebserkrankung mit etwa 650 Betroffenen.
Bei allen entzündlichen Erkrankungen war das Risiko für eine kardiometabolische Erkrankung im Vergleich zur gesunden Bevölkerung erhöht. Systemischer Lupus erythematodes war am stärksten mit einem erhöhten Risiko für kardiometabolische Erkrankungen verknüpft. Das geringste Risiko zeigten Patienten mit Psoriasis. Patienten, die mit nicht-steroidalen Antirheumatika (z. B. Ibuprofen, Diclofenac) oder Kortison behandelt wurden, zeigten ein höheres Risiko für kardiometabolische Erkrankungen.
Die Ergebnisse zeigen, dass entzündliche Erkrankungen mit einem erhöhten Risiko für kardiometabolische Symptome verbunden sind. Das Risiko kann darüber hinaus auch durch die medikamentöse Therapie mit nicht steroidalen Antirheumatika und Kortison negativ beeinflusst werden. Die entzündlichen Erkrankungen erhöhten auch die Sterblichkeit.
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