Gesundheits-App für Überlebende von Prostatakrebs
Original Titel:
Adoption, Acceptability, and Effectiveness of a Mobile Health App for Personalized Prostate Cancer Survivorship Care: Protocol for a Realist Case Study of the Ned App.
Prostatakrebs wird im Jahr 2030 vermutlich die am häufigsten diagnostizierte Krebsart in Nordamerika sein. Um diese bevorstehende Herausforderung zu entschärfen, bedarf es der Entwicklung umfangreicher, auf die Krankheit und ihre Behandlungsoptionen angepasste Unterstützungsmaßnahmen im Gesundheitssystem. Ein vielversprechender Ansatz zur besseren Patientenversorgung sind moderne Gesundheits-Applikationen, sogenannte Apps, die Anwendung im mobilen Bereich finden und somit einer Vielzahl von Patienten zugänglich sind. Es handelt sich dabei um Software-Programme, die speziell für Smartphones und Tablets entwickelt werden, um beispielsweise Informationen zu übermitteln, Behandlungsweisen zu verfolgen oder Krankheitsverläufe zu beobachten. Bisher wurden diese interaktiven Applikationen noch nicht ausgiebig genutzt, um die Bedürfnisse der von Prostatakrebs betroffenen Patienten zu unterstützen.
Kanadische Forscher wollen nun die Anwendung der Gesundheits-App „NED“ (Non Evident Disease) bei Überlebenden von Prostatakrebs genauer untersuchen. In der Studie geht es darum, herauszufinden, wie die „NED“-App von Patienten, Klinikern und Pflegern akzeptiert und verwendet wird. Darüber hinaus soll die Wirksamkeit hinsichtlich gesundheitsbezogener Lebensqualität, Zufriedenheit mit der Krebstherapie, bislang unerfüllter Bedürfnisse, Selbsthilfe und Prostatakrebs-bedingter Angstzustände hinterfragt werden. Die Studie wird über einen Zeitraum von 12 Monaten laufen. Insgesamt werden 400 Patienten, 200 Kliniker und 10 Pfleger Zugang zur App erhalten. Die Teilnehmer werden gebeten die Studienbögen zu Beginn sowie nach 2, 6 und 12 Monaten auszufüllen. Die Forscher planen, Gespräche mit 30 Patienten und ihren behandelnden Ärzten durchzuführen, um Einblick in die Erfahrung mit der „NED“-Applikation zu gewinnen.
Im Oktober 2017 wurden bereits die ersten Teilnehmer in die Studie eingeschlossen. Die Forscher gehen davon aus, dass die Rekrutierung bis Mai 2019 abgeschlossen werden wird. Diese Untersuchung ist nach Angaben der Forscher die erste realistische Fallstudie, um die Anwendung einer Gesundheit-App für Überlebende von Prostatakrebs zu bewerten. Die gewonnenen Informationen sollen dazu beitragen, herauszufinden wie genau und für welche Patientengruppen digitale Gesundheitsinterventionen einen wirksamen Nutzen bieten könnten.
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