Asthma
Dupilumab: Neuer Antikörper könnte zukünftig Asthma und Begleiterkrankungen gleichzeitig mildern
Original Titel:
Dupilumab for the treatment of asthma
Dupilumab ist ein Antikörper aus der Gruppe der Biologika, der bereits seit Kurzem gegen schwere Formen von Neurodermitis (Atopisches Ekzem) eingesetzt wird. Er richtet sich gegen einen bestimmten Teil des Interleukin-4-Rezeptors. Dieses Eiweiß sitzt auf der Außenseite von Zellen. Binden die Botenstoffe Interleukin 4 und Interleukin 13 daran, werden in den Zellen Entzündungsreaktionen ausgelöst. Dupilumab unterbindet diese Signalübertragung und unterdrückt so die Entzündungsreaktionen, die bei Neurodermitis, aber auch bei Asthma eine Rolle spielen. Außerdem kann der Antikörper bestimmte Teile des Immunsystems unterdrücken. Daher wird der Einsatz von Dupilumab bei schwerem Asthma geprüft.
Die vorläufigen Studienergebnisse aus Phase III können als vielversprechend gewertet werden. Auch die Sicherheit, Verträglichkeit und klinische Wirksamkeit scheint bei der Behandlung von Asthma gut zu sein. Dupilumab wird bei der schweren Neurodermitis als Spritze unter die Haut verabreicht, die Behandlung erfolgt alle zwei Wochen. Ein ähnliches Behandlungsschema wäre auch für Asthma denkbar. Als häufigste Nebenwirkungen von Dupilumab werden Reaktionen an der Einstichstelle, Bindehautentzündungen, Lidrandentzündungen, trockene Augen und Infektionen mit Herpes-Viren beschrieben. Diese Nebenwirkungen hängen zum Teil mit der das Immunsystem unterdrückenden Wirkung von Dupilumab zusammen. Die Nebenwirkungen werden aber als leicht und kontrollierbar beschrieben.
Damit könnte zukünftig ein weiterer Antikörper zur Behandlung von schwerem, unkontrolliertem Asthma zur Verfügung stehen. Ein spezieller Pluspunkt von Dupilumab könnte sein, dass es auch Begleiterkrankungen des Asthmas lindern kann, die ebenfalls auf eine erhöhte Produktion von Interleukin 4 und 13 zurückzuführen sind. Dazu gehört die atopische Neurodermitis, für die Dupilumab bereits angewendet wird, aber auch chronische Nasennebenhöhlenentzündungen und Nasenpolypen.
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