PCO-Syndrom

Patientinnen mit PCO-Syndrom und Kinderwunsch profitieren von einer Behandlung mit Ethinylestradiol und Cyproteron

Original Titel:
Comparing the risk of adverse pregnancy outcomes of Chinese patients with polycystic ovary syndrome with and without antiandrogenic pretreatment

Im normalen Zyklus der Frau bereiten Östrogene und Gestagene (Gelbkörperhormone) den Körper auf Schwangerschaft und Eisprung vor und regulieren den Zyklus. Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparate werden zur Verhütung eingesetzt. Wegen der Unterdrückung der männlichen Hormone wird die Kombination aus Ethinylestradiol und Cyproteron auch bei Patientinnen mit PCO-Syndrom eingesetzt. Die Wirkstoffkombination aus Ethinylestradiol (ein Östrogen) und Cyproteron (ein Gestagen) wird bei Frauen mit einem Überschuss männlicher Hormone angewendet und soll gegen Akne, männliche Behaarung und durch männliche Hormone verursachten Haarausfall helfen. Cyproteron soll als Gegenspieler des männlichen Hormons Testosteron die Wirkung der männlichen Hormone einschränken. Eine Studie aus China hat jetzt die Wirkstoffkombination bezüglich der Auswirkungen auf die Schwangerschaft untersucht.

Die Wissenschaftler untersuchten Frauen in drei verschiedenen Gruppen: schwangere Frauen als Kontrolle in Gruppe A, 448 schwangere Patientinnen mit PCO-Syndrom in Gruppe B und 222 schwangere Patientinnen mit PCO-Syndrom in Gruppe C, die 3 Monate vor Schwangerschaft mit Ethinylestradiol/Cyproteron behandelt worden waren. Die Frauen mit PCO-Syndrom litten an Hyperandrogenismus, also einer erhöhten Konzentration männlicher Hormone. Um die Fruchtbarkeit zu erhöhen wurden die Frauen mit PCO-Syndrom vor der Befruchtung mit Clomifen behandelt. Dies soll Eizellreifung und Eisprung unterstützen. Die Wissenschaftler untersuchten in allen 3 Gruppen das Vorkommen von Schwangerschaftsdiabetes, schwangerschaftsbedingtem Bluthochdruck, Frühgeburten und das Geburtsgewicht des Kindes.

Beim PCO-Syndrom besteht ein erhöhtes Risiko für Stoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Übergewicht. Der Schwangerschaftsdiabetes ist eine Stoffwechselstörung, die nur während der Schwangerschaft auftritt. Unbehandelt kann diese für das ungeborene Kind und die Mutter gefährlich werden. Auch ein Bluthochdruck bei der Mutter birgt gewisse Risiken. Dadurch kommt es bei Patientinnen mit PCO-Syndrom häufiger zu Komplikationen in der Schwangerschaft.

In der Studie kam es bei Frauen mit PCO-Syndrom häufiger zu Schwangerschaftsdiabetes, Bluthochdruck und Frühgeburten, aber nicht zu Veränderungen des Geburtsgewichts im Vergleich zu Frauen der Kontrollgruppe und Frauen mit PCO-Syndrom und Ethinylestradiol/Cyproteron-Behandlung.

Die Studie deutet daher an, dass eine Behandlung mit einer Kombination aus Ethinylestradiol und Cyproteron vor der Schwangerschaft das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen bei Frauen mit PCO-Syndrom vermindern könnte. Die Verminderung der männlichen Hormone durch die Wirkstoffe könnte daher positive Auswirkungen auf Schwangerschaftsdiabetes, Bluthochdruck und Fehlgeburten haben.

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