Arthritis / Rheuma
Methotrexat könnte Risiko für Schlaganfall senken
Original Titel:
Methotrexate might reduce ischemic stroke in patients with rheumatoid arthritis: a population-based retrospective cohort study
Der ischämische Schlaganfall ist die häufigste Form des Schlaganfalls. Durch einen Verschluss von Blutgefäßen kommt es zu einer geringen Durchblutung des Gehirns und in Folge zu einem Mangel an Sauerstoff und Zucker zur Energiegewinnung. Nervenzellen können absterben. Ein Schlaganfall kann durch Ablagerungen in den Gefäßen (Arteriosklerose) oder durch Blutgerinnsel hervorgerufen werden. Risikofaktoren können Bluthochdruck, Erkrankungen wie Diabetes oder auch ein ungesunder Lebensstil sein. Auch durch entzündliche Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis kann das Risiko erhöht sein, da die entzündlichen Reaktionen auch andere Prozesse im Körper schädigen können. Wissenschaftler untersuchten jetzt den Effekt der Wirkstoffe Methotrexat, Hydroxychloroquin und Sulfasalazin auf das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall bei Patienten mit rheumatoider Arthritis.
Methotrexat hemmt entzündliche Prozesse
Die taiwanesischen Wissenschaftler untersuchten 7904 Patienten mit rheumatoider Arthritis und 15808 gesunde Kontrollpersonen über einen Zeitraum von 10 Jahren. Das mittlere Alter betrug 53 Jahre. Patienten mit rheumatoider Arthritis hatten ein erhöhtes Risiko einen Schlaganfall zu erleiden. Die Wissenschaftler untersuchten dann die Wirkung der Basistherapeutika Hydroxychloroquin, Sulfasalazin und Methotrexat. Diese Basistherapeutika werden meist als erste Behandlungsoption verschrieben, erst bei Nichtwirksamkeit wird auf die neuartigen Biologika gewechselt. Die Wirkstoffe unterdrücken das Immunsystem und sollen so die chronisch-entzündlichen Vorgänge der Autoimmunerkrankung aufhalten. Hydroxychloroquin und Sulfasalazin zeigten keinen Effekt auf das Risiko für einen Schlaganfall. Bei einer kurzzeitigen Einnahme von über 8,75 mg pro Woche zeigte Methotrexat einen positiven Effekt auf das Risiko.
Die Ergebnisse zeigen, dass Methotrexat möglicherweise positive Auswirkungen auf das Schlaganfallsrisiko bei Patienten mit rheumatoider Arthritis haben könnte. Weitere Forschung ist allerdings notwendig, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
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