Vitamin-D-Konzentrationen im Blut von Endometriose-Patientinnen und gesunden Frauen vergleichbar
Original Titel:
25-Hydroxyvitamin D Serum Levels and Endometriosis: Results of a Case–Control Study
Vitamin D wird hauptsächlich aus Sonnenlicht vom Körper selbst hergestellt, kann aber in kleinen Mengen auch über Nahrungsmittel wie Fisch aufgenommen werden. Die Wirkung ähnelt eher der eines Hormons und Vitamin D reguliert zahlreiche Prozesse im Körper. So soll es auch das Immunsystem und die Zellteilung regulieren sowie antientzündlich wirken. Eine Studie aus Italien hat jetzt den Vitamin-D-Status bei Frauen mit Endometriose untersucht.
Die Ursachen und Prozesse, die zur Endometriose führen, sind weitestgehend unbekannt. Gewebe der Gebärmutter siedelt sich auch außerhalb der Gebärmutter wie beispielsweise in den Eierstöcken oder in Blase, Darm oder Harnleiter (tief infiltrierende Endometriose) an. Endometriose in den Eierstöcken bildet häufig Zysten, die Schokoladenzysten oder Endometriome genannt werden. Die Endometrioseherde verhalten sich wie normales Gebärmuttergewebe und verändern sich während des Zyklus. Sie verursachen Schmerzen, Blutungen und möglicherweise auch Unfruchtbarkeit. Eine Behandlung mit Hormonen kann das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut unterdrücken und die Symptome verhindern. Außerdem werden schmerzlindernde Verfahren eingesetzt. Nur eine Operation kann die Herde jedoch entfernen – manchmal jedoch auch nur kurzfristig.
Die Wissenschaftler verglichen jetzt die Konzentration von 25-OH-Vitamin D3 im Blut von 217 Endometriose-Patientinnen mit den Werten von 217 gesunden Frauen. Die Konzentration der Speicherform von Vitamin D im Blut, dem 25-OH-Vitamin D3, gibt Auskunft über eine mögliche Unterversorgung. Dabei gilt ein Wert zwischen 35 und 60 ng/ml als Normalwert. Die Studie schloss italienische Frauen zwischen 18 und 45 Jahren ein. 127 Patientinnen mit Endometriose litten unter Schokoladenzysten in den Eierstöcken und 90 Patientinnen litten an tief infiltrierender Endometriose. Die Blutwerte wurden zwischen Oktober und Mai bestimmt, also in den Wintermonaten, in denen am wenigsten Vitamin D über das Sonnenlicht produziert wird. Frauen mit Endometriose hatten durchschnittlich einen Wert von 17,9 ng/ml und Frauen ohne Endometriose einen Wert von 18,4 ng/ml. Dabei konnten keine Unterschiede zwischen Frauen mit Eierstockendometriose und Frauen mit tief infiltrierender Endometriose festgestellt werden. Auch der Vergleich von gesunden Frauen und Frauen mit tief infiltrierender Endometriose und von gesunden Frauen und Frauen mit Eierstockendometriose zeigte keine Unterschiede der Konzentration von 25-OH-Vitamin D3 im Blut.
Die Studie zeigt daher, dass die Konzentration von 25-OH-Vitamin D3 bei Frauen mit Endometriose und ohne Endometriose in etwa gleich ist. Ein niedriger 25-OH-Vitamin D3-Spiegel scheint daher nicht in direktem Zusammenhang mit der Endometriose zu stehen. Die hier gemessenen Werte waren allerdings bei allen Frauen eher niedrig.
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