COPD

Inhaltsstoff einer asiatischen Heilpflanze wirksam bei COPD?

Original Titel:
Piscroside C inhibits TNF-α/NF-κB pathway by the suppression of PKCδ activity for TNF-RSC formation in human airway epithelial cells.

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist bisher nicht heilbar. Aber Forscher auf der ganzen Welt arbeiten an neuen Wirkstoffen und einem besseren Verständnis der Erkrankung. Koreanische Forscher berichten über die Wirkungsweise eines Bestandteils eines Pflanzenextrakts, der sich aktuell in einer Phase-IIa-Studie genauer untersucht wird.

Asiatische Verwandte des Ehrenpreis könnte neuen Wirkstoff enthalten

Die in Asien beheimatete Pflanze gehört zu einer Untergattung der sogenannten Blauweideriche (Pseudolysimachion) der Gattung Ehrenpreis (Veronica). Sie enthalten verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, z. B. die iridoiden Glykosiden. Bei den Pflanzen dienen sie vor allem der Abwehr von Fressfeinden durch einen intensiv bitteren Geschmack, aber sie schützen auch vor Pilzen und Bakterien. Ehrenpreis ist schon lange als Heilpflanze bekannt und auch andere Heilpflanzen wie Augentrost, Baldrian und Mönchspfeffer enthalten diese Pflanzenstoffe. In der traditionellen Medizin in Korea und China wird die Pflanze bereits lange zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen wie Asthma und COPD eingesetzt.

Erste Erfolge im Mausmodell – doch wie wirkt Piscrosid C?

Die koreanischen Wissenschaftler untersuchten, ob ein Pflanzenextrakt aus der traditionellen Heilpflanze bei der Behandlung von COPD eingesetzt werden könnte. Sie konnten zeigen, dass Piscrosid C, ein in der Pflanze enthaltenes neue beschriebenes iridoides Glykosid, im Mausmodell der COPD therapeutisch wirksam ist. Die Forscher haben sich daher die Wirkungswiese von Piscrosid C einmal genauer angesehen. In Labortests untersuchten sie, welchen Einfluss Piscrosid C auf Zellen der menschlichen Atemwege hat.

Produktion eines Schleimhautproteins wird unterdrückt

In ihren Versuchen sahen die Forscher, dass Piscrosid C unterdrückte, dass ein bestimmtes Schleimhauteiweiß in den Atemwegen hergestellt wurde. In ihren Laborversuchen stellten sie fest, dass Piscrosid C den Signalweg, welchen der Botenstoff TNF-α in Gang setzt, blockiert. Dadurch wird ein spezielles Gen, auf dem der Bauplan für das Schleimhauteiweiß gespeichert ist, nicht abgelesen. Dieses Gen wird auch mit einer übermäßigen Schleimproduktion bei COPD in Zusammenhang gebracht. Außerdem sollen andere Bestandteile des blockierten Signalwegs ebenfalls an der Entstehung von Entzündungen beteiligt sein.

Forscher sehen Piscrosid C als vielversprechend

Die Forscher gehen aufgrund ihrer Untersuchungsergebnisse davon aus, dass Piscrosid C ein vielversprechender therapeutischer Bestandteil des von ihnen getesteten Pflanzenextrakts YPL-100 ist. Die aktuell laufende Phase-IIa-Studie wird zeigen, ob sich der Pflanzenextrakt auch als wirksam bei der Behandlung von COPD-Patienten erweist.

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