Darmkrebs
Chemotherapie bei Darmkrebs – Unterschiedliche Darreichungsformen im Vergleich
Original Titel:
Oral fluoropyrimidine versus intravenous 5-fluorouracil for the treatment of advanced gastric and colorectal cancer: Meta-analysis
Fluoropyrimidine sind eine wichtige Gruppe zellgiftiger Wirkstoffe (Zytostatika) bei der Chemotherapie von verschiedenen Krebsarten. 5-Fluoruracil ist das am häufigsten verschriebene Zytostatikum zur Behandlung von Magen- und Darmkrebs. Die optimale Darreichungsform für 5-Fluoruracil ist per Infusion in die Vene (intravenös), wodurch jedoch für gewöhnlich Blutgerinnsel, Infektionen und verlängerte Krankenhausaufenthalte entstehen können. Über Tabletten verabreichte (orale) Fluoropyrimidine, wie z. B. Capecitabin, sind eine gute Alternative. Die Wirksamkeit und Giftigkeit oraler Fluoropyrimidine ist jedoch im Vergleich zur Infusion mit 5-Fluoruracil noch unklar.
Forscher verglichen oralen Fluoropyrimidinen mit 5-Fluorouracil
In einer zusammenfassenden Studie aus China wurden die Behandlungsergebnisse von oralen Fluoropyrimidinen und von 5-Fluoruracil aus 29 Studien und von insgesamt 15154 Patienten mit Magen- und Darmkrebs betrachtet. Dabei wurden das Ansprechen auf die Behandlung, das Überleben und die Nebenwirkungen der beiden Darreichungsformen miteinander verglichen.
Ähnliche Erfolge, aber unterschiedliche Nebenwirkungen
Diese vergleichende Untersuchung zeigte, dass die Ansprechrate, die Dauer bis zum Erkrankungsfortschritt und das Gesamtüberleben bei der Behandlung von Patienten mit Magen- und Darmkrebs für orale Fluoropyrimidine und für intravenöses 5-Fluoruracil sehr ähnlich waren. Unterschiede zeigten sich jedoch bei den Nebenwirkungen. Das Risiko für eine schwere Neutropenie (Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen), Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen) und Entzündungen der Mundschleimhaut war bei einer Chemotherapie mit intravenösem 5-Fluoruracil erhöht. Schwere Nebenwirkungen wie das Hand-Fuß-Syndrom, Durchfall und Appetitlosigkeit traten häufiger bei Chemotherapien mit oralen Fluoropyrimidinen auf.
Es lässt sich also festhalten, dass orale Fluoropyrimidine ein ähnliches Ansprechen und Überleben, jedoch andere Nebenwirkungen als intravenöses 5-Fluoruracil aufweisen. Damit stellen orale Fluoropyrimidine vor allem bei fortgeschrittenem Magen- oder Darmkrebs eine geeignete Alternative dar.
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