Diabetes
Cholesterinsenker und späteres Diabetesrisiko
Original Titel:
Effect of proprotein convertase subtilisin/kexin type 9 (PCSK9) monoclonal antibodies on new-onset diabetes mellitus and glucose metabolism: A systematic review and meta-analysis
Krankheiten von Herz und Gefäßen sind weltweit die Haupttodesursache Nr. 1. Ein wichtiges therapeutisches Ziel, um vor Herz-Kreislauf-Krankheiten zu schützen, ist eine Absenkung der Blutfette, allen voran des LDL-Cholesterins (bekannt als „schlechtes Cholesterin“). Über Jahre wurden vor allem Statine genutzt, um erhöhte LDL-Spiegel zu senken. Im Jahr 2015 kamen dann mit Alirocumab und Evolocumab zwei neue Wirkstoffe auf den Markt, mit denen erhöhte Blutfette effektiv gesenkt werden können. Untersuchungen haben aber Zweifel an der Sicherheit der neuen Wirkstoffe aufkommen lassen – dabei steht vor allem der Blutzuckerspiegel und das möglicherweise gesteigerte Diabetesrisiko im Vordergrund. Steht die Anwendung der neuen Medikamente mit einem höheren Diabetesrisiko im Zusammenhang? Wird der Blutzucker durch die Einnahme der Medikamente erhöht?
Diesen Fragen widmete sich nun ein 4-köpfiges Wissenschaftlerteam aus Peking in China. Die Wissenschaftler durchforsteten medizinisch-wissenschaftliche Datenbanken nach Studien, die den Einfluss von Alirocumab und Evolocumab auf die Blutzuckerkonzentration im Nüchternzustand, den Langzeitblutzuckerwert und neu auftretende Diabetesfälle untersuchten und werteten diese Studien zusammenfassend aus.
Zusammenfassende Auswertung von 18 Studien gibt Entwarnung
In ihre Auswertung schlossen die Wissenschaftler die Daten von 18 Studien mit insgesamt 26123 Personen ein, die bei Studienbeginn nicht an Diabetes erkrankt waren. Es zeigte sich, dass es zwischen den Personen, die Alirocumab oder Evolocumab einnahmen und den Personen aus den Kontrollgruppen ohne diese Medikamente, keine Unterschiede im Hinblick auf die Blutzuckerkonzentration im Nüchternzustand, den Langzeitblutzuckerwert und neu auftretende Diabetesfälle gab. Weitere vertiefende Analysen, bei denen Alirocumab und Evolocumab getrennt untersucht wurden oder beispielsweise die Dauer der Behandlung oder die Methode der Behandlung berücksichtigt wurden, führten nicht zu anderen Erkenntnissen.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen damit, dass sich für die Kontrolle des Blutzuckerspiegels und das spätere Risiko, an Diabetes zu erkranken, keine Nachteile ergeben, wenn man mit einem der beiden LDL-Cholesterinsenker Alirocumab oder Evolocumab behandelt wird.
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