Darmkrebs
Diabetes verringert die Lebenszeit von Patienten mit Enddarmkrebs
Original Titel:
How does Diabetes Mellitus Influence Early Postoperative Results and Survival in Rectal Cancer?
Die zusätzliche Erkrankung an Diabetes wirkte sich bei Darmkrebs-Patienten negativ auf das Behandlungsergebnis aus. Forscher fanden heraus, dass bei Patienten mit Diabetes häufiger Komplikationen nach der Darmkrebsoperation auftraten. Außerdem hatten diese Patienten ein höheres Sterberisiko als Darmkrebs-Patienten, die nicht an Diabetes litten.
Ein wissenschaftlicher Zusammenhang zwischen Diabetes und Darmkrebs ist schon seit längerer Zeit bekannt. So haben z. B. Menschen mit Diabetes ein höheres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, als gleichaltrige Personen ohne Diabetes. Neben dem Erkrankungsrisiko hat Diabetes wahrscheinlich auch Einfluss auf das Behandlungsergebnis einer gleichzeitigen Darmkrebserkrankung. Daher haben deutsche Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Diabetes und dem kurz- sowie langfristigen Behandlungsergebnis nach einer Operation bei Patienten mit Enddarmkrebs untersucht.
Forscher verglichen Darmkrebs-Patienten mit und ohne Diabetes
Diese Studie umfasst die Daten von 10442 Patienten mit Enddarmkrebs, die sich einer Operation unterzogen hatten und in drei Gruppen unterscheiden lassen: Patienten ohne Diabetes, Patienten mit nicht insulinpflichtigem Diabetes und solche mit insulinpflichtigem Diabetes. Ungefähr 11 % der Patienten hatten eine nicht insulinpflichtige Form und 7 % eine insulinpflichtige Form von Diabetes. Die Patienten ohne Diabetes waren im Schnitt vier Jahre jünger (67 Jahre) als die Patienten mit einer der beiden Formen von Diabetes. Die Krankheitsstadien der Enddarmtumore waren in allen drei Gruppen vergleichbar. Die Patienten mit Diabetes waren öfter schwer übergewichtig (Adipositas) und zeigten häufiger Risikofaktoren für Herz- und Nierenerkrankungen.
Darmkrebs-Patienten mit Diabetes hatten ein höheres Sterberisiko
Komplikationen nach der Operation des Enddarmtumors sowie die Krankenhaus-Sterblichkeit waren bei den Patienten mit Diabetes erhöht. Die fünfjährige Gesamtüberlebensrate betrug bei Patienten ohne Diabetes 61 %, bei Patienten mit nicht insulinpflichtigem Diabetes 53 % und bei Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes 46 %. Das fünfjährige, krankheitsfreie Überleben war ebenfalls bei beiden Diabetesgruppen vermindert. Die Häufigkeit an Rückfällen (Rezidive) der Krebserkrankung nach fünf Jahren unterschied sich dagegen bei den drei Gruppen nicht.
Die vorliegende Studie zeigt, dass die Stoffwechselerkrankung Diabetes einen relevanten Einfluss auf das Behandlungsergebnis von Enddarmkrebs hat. Nach der Operation des Enddarmtumors sind bei Patienten mit Diabetes das Auftreten von Komplikationen sowie die Sterblichkeit erhöht und das Überleben verringert.
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