Metastasierter Brustkrebs: Hochselektive Post-hoc-Analysen statt vollständiger Veröffentlichung der Lebensqualitätsdaten
IQWiG-Mitarbeiter kritisieren die Veröffentlichungspraxis der PALOMA-2-Studienautoren
Thomas Kaiser und zwei weitere IQWiG-Mitarbeiter, die an der frühen Nutzenbewertung des Wirkstoffs Palbociclib beteiligt waren, haben zu einer Auswertung von Daten aus der PALOMA-2-Studie einen Leserbrief verfasst. Sie wundern sich, dass die Studienautoren einerseits Post-hoc-Analysen vorgelegt haben, die im Studienprotokoll nicht vorgesehen waren, und andererseits wichtige Daten zum weiteren Verlauf der Lebensqualität der Frauen nach dem Behandlungsende weiterhin nicht präsentieren.
Die Studienautoren bestätigen in ihrer Antwort, dass man aus ihren Auswertungen keinen Zusammenhang zwischen Palbociclib und einem längeren Erhalt der Lebensqualität ableiten könne. Sie sehen aber offenbar keinen Grund, die vollständigen Daten nachzureichen, sondern beschreiben, dass die Daten aus ihrer Sicht keine Aussage zu Palbociclib erlauben. „Diese Argumente überzeugen nicht“, so Kaiser. „Das weckt den Verdacht, dass die Daten in ihrer Gesamtheit den postulierten Vorteil von Palbociclib nicht bestätigen.“
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