Psoriasis / Schuppenflechte
Geschlecht und Übergewicht beeinflussen die Wirksamkeit von Methotrexat
Original Titel:
Effectiveness of and factors associated with clinical response to methotrexate under daily life conditions in Asian patients with psoriasis: A retrospective cohort study
Die Ergebnisse zeigen, dass bei weiblichen Patienten oder bei Patienten mit einem hohen BMI oder abdominaler Fettleibigkeit (Ansammlung von Fett in der Gürtelregion) die Wirksamkeit von Methotrexat verringert sein könnte. Außerdem gibt die Studie Hinweise darauf, dass die Wirksamkeit von Methotrexat im Alltag geringer sein könnte als in klinischen Studien, in denen die Kontrollmechanismen, wie die Auswahl der Patienten, stärker sind. Die Effektivität verbesserte sich in dieser Studie allerdings mit der Therapiedauer.
Für die Basistherapie der Psoriasis werden verschiedene konventionelle Wirkstoffe eingesetzt, die das Immunsystem unterdrücken und die entzündlichen Reaktionen vermindern sollen. Zu diesen Wirkstoffen zählen beispielsweise Cyclosporin, Fumarsäureester und Methotrexat. Sind diese Wirkstoffe nicht wirksam genug oder nicht verträglich, können neuartige Wirkstoffe wie Biologika verschrieben werden. Obwohl der konventionelle Wirkstoff Methotrexat seit vielen Jahren verschrieben wird, ist wenig darüber bekannt, welche Patientengruppen wie gut auf Methotrexat ansprechen.
Nicht bei jedem Patienten ist Methotrexat wirksam
Wissenschaftler aus Thailand sammelten jetzt Daten zur Wirksamkeit von Methotrexat in der alltäglichen Behandlung von Patienten mit Psoriasis. Dabei identifizierten sie auch Faktoren, die die Effektivität von Methotrexat beeinflussen können. Die untersuchten Patienten wurden entweder schon zu Beginn der Studie mit Methotrexat behandelt oder begannen die Behandlung mit Start der Studie. Jeweils 3, 6 und 12 Monate nach Beginn der Studie wurde der PASI (Psoriasis Area and Severity Index) bestimmt, der den Schweregrad der Psoriasis auf einer Skala von 0 bis 72 bewertet. Im Durchschnitt wurden die Patienten bis 15,3 Monate nach Beginn der Studie beobachtet. Eine Verbesserung des PASI um mindestens 75 % wurde nach 3 Monaten von etwa einem Viertel der Patienten, nach 6 Monaten von etwa einem Drittel der Patienten und nach 12 Monaten von 45 % der Patienten erreicht. Nach 12 Monaten war die Behandlung von etwa einem Drittel der Patienten und nach 24 Monaten von etwa der Hälfte der Patienten abgebrochen worden.
Geschlecht, BMI und Fettverteilung beeinflussen die Wirksamkeit von Methotrexat
Weiterhin untersuchten die Wissenschaftler, welche Faktoren die Wirksamkeit beeinflussten. Das Geschlecht, der BMI (Body Mass Index) und die Fettverteilung am Körper standen mit der Wirksamkeit von Methotrexat in Zusammenhang. Der BMI bewertet das Körpergewicht im Verhältnis zur Körpergröße. Ein Wert von über 25 kg/m² gilt dabei als Übergewicht oder Fettleibigkeit.
Die Ergebnisse zeigen, dass bei weiblichen Patienten oder bei Patienten mit einem hohen BMI oder abdominaler Fettleibigkeit (Ansammlung von Fett in der Gürtelregion) die Wirksamkeit von Methotrexat verringert sein könnte. Außerdem gibt die Studie Hinweise darauf, dass die Wirksamkeit von Methotrexat im Alltag geringer sein könnte als in klinischen Studien, in denen die Kontrollmechanismen, wie die Auswahl der Patienten, stärker sind. Die Effektivität verbesserte sich in dieser Studie allerdings mit der Therapiedauer. Die Wissenschaftler betonen, dass Probleme mit der Wirksamkeit daher auch von einer schlechten Therapietreue, also einem selbstständigen Absetzen der Medikation oder einer falschen Einnahme, stammen könnten.
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