Leukämie
Möglicher neuer Test für Therapie-Erfolg mit Ibrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie
Original Titel:
BTKC481S-Mediated Resistance to Ibrutinib in Chronic Lymphocytic Leukemia.
Die Forscher schlussfolgern, dass die genetische Veränderung des BTK-Merkmals, auf das der neuartige Wirkstoff Ibrutinib abzielt, bereits frühzeitig messbar ist. Diese Veränderung führt zum Krankheitsfortgang bei Patienten mit CLL. Somit könnte die Untersuchung dieses BTK-Merkmals eine Möglichkeit darstellen, den Therapieverlauf zu kontrollieren und den Krankheitsverlauf abzuschätzen. Der Nachweis dieser Mutation könnte als sogenannter Biomarker den Krankheitsrückfall vorhersehen und die Mediziner so bei nötigen Therapieentscheidungen zu Gunsten der Patienten unterstützen.
Mit dem neuartigen zielgerichteten Medikament Ibrutinib hat sich das Behandlungskonzept bei chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) entscheidend zu Gunsten der betroffenen Patienten verändert. Krankheitsrückfälle sind seltener geworden. Nach bisherigen Beobachtungsdaten scheint eine spezielle genetische Veränderung, eine sogenannte Mutation, zum Rückfall zu führen. Ibrutinib zielt auf ein bestimmtes Merkmal der bösartigen Leukämiezellen ab, die sogenannte Bruton Tyrosin Kinase (BTK). Findet die genetische Veränderung in genau dem Abschnitt des Erbguts statt, der die Informationen für dieses BTK-Merkmal enthält, tragen die Zellen nicht mehr das BTK-Merkmal. Somit kann der Wirkstoff die Leukämiezellen nicht mehr erkennen und verliert seine Wirkung.
Spezielle Veränderungen des Erbguts, die BTK-Mutation, können die Medikamentenwirkung verhindern
Amerikanische Forscher haben diese fehlerhafte Veränderung des Erbguts und den damit verbundenen Krankheitsrückfall bei Patienten mit CLL nun genauer untersucht. Sie haben dafür Daten aus 4 verschiedenen Studien verwendet, in denen Patienten mit Ibritunib behandelt wurden, und die Eigenschaften des Erbguts sowie den Krankheitsverlauf in den darauffolgenden 4 Jahren ausgewertet.
Wie häufig finden Krankheitsrückfälle aufgrund der BTK-Mutation statt?
Die Ergebnisse zeigten, dass von den mit Ibrutinib behandelt CLL Patienten nur 19 % einen Krankheitsrückfall erlitten. Besonders Patienten, die älter als 65 Jahre waren und eine nachweisliche genetische Veränderung des BTK-Merkmals zeigten (auf das der Wirkstoff Ibrutinib abzielt), hatten ein deutlich höheres Risiko für einen Krankheitsfortgang. Bei 85 % der Patienten, die rückfällig wurden, konnten die Forscher diese spezielle Veränderung des Erbguts mittels moderner biologischer Untersuchungsverfahren etwa 9,3 Monate vor dem Krankheitsrückfall nachweisen. In einer der untersuchten Patientengruppen mit 112 Patienten trat bei 8 Patienten ein Krankheitsrückfall auf. Genau bei diesen Patienten konnte vorher die genetische Veränderung nachgewiesen werden. Sie wurde auch bei weiteren 8 Patienten dieser Gruppe gefunden, aber diese waren zum Zeitpunkt der Ergebnisauswertung noch nicht vom Krankheitsrückfall betroffen.
Vorhersage des Krankheitsrückfalls möglich
Die Forscher schlussfolgern, dass die genetische Veränderung des BTK-Merkmals, auf das der neuartige Wirkstoff Ibrutinib abzielt, bereits frühzeitig messbar ist. Diese Veränderung führt zum Krankheitsfortgang bei Patienten mit CLL. Somit könnte die Untersuchung dieses BTK-Merkmals eine Möglichkeit darstellen, den Therapieverlauf zu kontrollieren und den Krankheitsverlauf abzuschätzen. Der Nachweis dieser Mutation könnte als sogenannter Biomarker den Krankheitsrückfall vorhersehen und die Mediziner so bei nötigen Therapieentscheidungen zu Gunsten der Patienten unterstützen.
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