Wie gleicht man ein Zuviel an Kalorien aus und gibt es Unterschiede dabei, je nachdem ob man zu Übergewicht neigt oder nicht?

Original Titel:
Free-Living Responses in Energy Balance to Short-Term Overfeeding in Adults Differing in Propensity for Obesity

Um sich davor zu schützen, Gewicht zuzulegen, obwohl man mehr gegessen hat, als man sollte, ist es wichtig, das Ausmaß an körperlicher Aktivität zu steigern. Von Bedeutung für die Gewichtsentwicklung ist es ebenso, nicht zu viel Zeit am Tag im Sitzen zu verbringen.


Wir alle essen an manchen Tagen mehr, als wir sollten. Gelegenheiten dazu gibt es viele: Geburtstage, Grillfeste, Hochzeiten, Ostern, Weihnachten und noch viele mehr. Um durch das Zuviel an Kalorien nicht zuzunehmen, müssen kompensierende Strategien angewendet werden. Während einige Personen die extra Kalorien durch vermehrte körperliche Aktivität oder weniger inaktive Zeit kompensieren, essen andere in den Folgetagen nach der ‚Schlemmerei‘ weniger als üblich. Ein 5-köpfiges Forscherteam aus den USA und Frankreich interessierte nun, ob sich die Strategien, die Personen anwenden, um eine zu hohe Kalorienaufnahme zu kompensieren, zwischen Personen unterscheiden, die eher zu Übergewicht neigen und solchen, die weniger Gefahr laufen, übergewichtig zu werden. Ob jemand zu Übergewicht neigt oder auch nicht, hängt von verschieden Persönlichkeitsfaktoren und auch von der familiären Prägung ab.

Nach 3 Tagen normaler Kost folgten 3 Tage mit einem deutlichen Kalorienüberschuss

In ihrer Studie gingen die Forscher nun folgendermaßen vor: zunächst identifizierten sie 21 Personen, die anfällig für Übergewicht waren und 20 Personen, deren Risiko für Übergewicht niedrig eingestuft wurde. Alle 41 in die Studien eingeschlossen Personen wiesen Normalgewicht auf. Zunächst erhielten alle Personen für 3 Tage lang eine Kost, die genau ihrem Energiebedarf entsprach. Darauffolgend bekamen die Personen für 3 Tage lang eine Kost, die 140 % der täglichen benötigten Kalorien enthielt. Im Anschluss an dieses Zuviel an Kalorien wurden die Personen dann für 3 Tage lang beobachtet und festgestellt, wie viel sie sich bewegten und wie viele Kalorien sie zu sich nahmen. Der Body Mass Index (kurz BMI, wird zur Abschätzung des Körpergewichts eingesetzt) der Personen und weitere Maße der Körperzusammensetzungen wurden dann jedes Jahr für die folgenden 5 Jahre lang gemessen.

Gegen eine Gewichtszunahme wirkten viel körperliche Aktivität und wenig Zeit im Sitzen

Es zeigte sich folgendes: Während Personen, die mit niedrigem Risiko für die Entwicklung von Übergewicht eingestuft wurden, im Anschluss an die 3-tägige Schlemmerei ihr Level an körperlicher Aktivität erhöhten oder auf gleichem Niveau hielten, konnte dies bei den Personen, die eine Neigung zu Übergewicht aufwiesen, nicht gesehen werden: diese reduzierten ihre körperliche Aktivität sogar. Über den Zeitverlauf von 5 Jahren zeigte sich, dass mehr Zeit, die die Personen im Sitzen verbrachten, mit einem größeren Risiko für eine Gewichtszunahme verbunden war. Dies konnte in beiden Gruppen gesehen werden.

Die Studie erbringt folgende Erkenntnisse: ein mehr an körperlicher Aktivität nach Tagen mit einer zu hohen Energiezufuhr ist eine wichtige Strategie zum Schutz vor Übergewicht. Darüber hinaus ist es wichtig, die im Sitzen verbrachte Zeit zu reduzieren, da sie in einem deutlichen Zusammenhang mit einem Gewichtsanstieg steht.

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