COPD
Unterschiedliche Fixkombinationen – bringt dreifach wirklich Vorteile?
Original Titel:
Once-Daily Single-Inhaler Triple versus Dual Therapy in Patients with COPD.
Die Kombination der Wirkungsweise verschiedener Wirkstoffe soll dabei helfen Symptome besonders wirksam zu milden und akute Verschlechterungen zu bekämpfen. Die Kombination von zwei Bronchodilatatoren wird bereits in den den aktuellen Leitlinien empfohlen, doch ist eine Dreifachkombination mit Kortison noch wirksamer? Eine aktuelle Studie zeigt, dass es durchaus nutzen kann, aber auch Risiken entsprechend abgewogen werden sollten.
Bei der Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) kommen verschiedene Wirkstoffe zum Einsatz. Dies sind vor allem langwirksame Beta-2-Agonisten (LABA) und Muskarin-Antagonisten (LAMA), die unterschiedliche Wirkungsweisen haben mit denen sie die Verengung der Atemwege zu beseitigen. Ein weiterer Wirkstoff, der bei der Behandlung von COPD eingesetzt wird, ist inhalatives Kortison. Es soll die Entzündung der Atemwege eindämmen. Aber sein Einsatz ist nicht ganz unumstritten, da es nicht immer große Wirkung zeigt, aber das Risiko für Lungenentzündungen erhöhen kann.
Was wirkt besser: zweifach oder dreifach?
Um die Behandlung von COPD-Patienten noch zu verbessern und die Einnahme von Medikamenten im Alltag zu erleichtern, wird an Inhalatoren gearbeitet, die zwei oder neuerdings auch drei Wirkstoffe enthalten. Die Kombination aus LABA und LAMA ist dabei selbst in den aktuellen Leitlinien empfohlen, wenn ein bronchienerweiternder Wirkstoff alleine nicht ausreicht. Aber wie sieht es mit zusätzlichem inhalativen Kortison aus? Hat eine Dreierkombination Vorteile gegenüber einer Zweierkombination?
Eine aktuelle Studie hat daher die Wirkung einer Kombination aus Fluticason (inhalatives Kortison), Umeclidinium (ein LAMA) und Vilanterol (LABA) mit den Zweifachkombinationen aus Fluticason und Vilanterol (inhalatives Kortison plus LABA) sowie aus Olodaterol und Vilanterol (LAMA plus LABA) verglichen.
An der Studie nahmen mehr als 10350 Patienten mit COPD teil. Sie wurden 13 Monate lang mit einer täglichen Dosis von der Dreifachtherapie oder einer der beiden Zweifachtherapien behandelt. Alle Behandlungen wurden mit dem gleichen Inhalatormodel durchgeführt. Die Forscher werteten anschließend aus, wie oft die Patienten im Schnitt pro Jahr eine mittlere bis schwere akute Verschlechterung unter der jeweiligen Behandlung hatten.
Weniger akute Verschlechterungen – mehr Lungenentzündungen
Am besten schnitt die Dreifachtherapie mit im Schnitt 0,91 mittleren bis schweren akuten Verschlechterungen pro Jahr ab. Bei der Kombination aus Fluticason und Vilanterol (inhalatives Kortison plus LABA) lag dieser Wert bei 1,07 und bei der Kombination aus Olodaterol und Vilanterol (LAMA plus LABA) bei 1,21. Gerade auch bei den schweren akuten Verschlechterungen, die zu einem Krankenhausaufenthalt führten, schnitt die Dreifachkombination etwas besser ab als die Kombination von LAMA und LABA aus einem Inhalator. In den beiden Gruppen, bei denen die Behandlung inhalatives Kortison beinhaltete, traten Lungenentzündungen häufiger auf, als in der Gruppe, die nur brocnhienerweiternde Wirkstoffe erhielt.
Nutzen und Risiken bei Therapiewahl bedenken
Die Dreifachtherapie konnte also in dieser Studie bei den Patienten dazu beitragen, dass diese weniger akute Verschlechterungen hatten und seltener deswegen ins Krankenhaus mussten, als bei den Zweifachtherapien. Jedoch zeigte die Auswertung auch, dass sich das Risiko für Lungenentzündungen bei dem Einsatz von inhalativem Kortison erhöht. Beim Einsatz solcher Fixkombiantionen sollten daher Vorteile und Nachteile gegeneinander abgewogen werden. Für Patienten, bei denen diese Kombination sinnvoll und wirksam ist, können Dreifachkombinationen die Anwendung aber durchaus vereinfachen.
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