Einige Antirheumatika stehen mit der Entstehung von weißem Hautkrebs in Zusammenhang
Original Titel:
The influence of disease-modifying anti-rheumatic drugs and corticosteroids on the association between rheumatoid arthritis and skin cancer: a nationwide retrospective case-control study in Taiwan
Die Ergebnisse zeigen, dass die Einnahme bestimmter Wirkstoffe zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis das Risiko für weißen Hautkrebs erhöhen kann. Der Zusammenhang wurde vor allem bei älteren Patienten deutlich.
Die Basistherapie mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis hemmt das Immunsystem und soll Entzündungsreaktionen verhindern. Immer wieder wird jedoch diskutiert, inwieweit die immunsuppressive Wirkung die Entstehung anderer Krankheiten begünstigt. Wissenschaftler aus Taiwan haben jetzt die Entstehung von weißem Hautkrebs in Zusammenhang mit rheumatoider Arthritis und der Behandlung mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika untersucht.
Weißer Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung
Weißer oder heller Hautkrebs (Nicht-Melanom-Hautkrebs) ist die häufigste Krebserkrankung mit etwa 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Zum weißen Hautkrebs werden das Basalzellenkarzinom und das Plattenepithelkarzinom gezählt, abhängig von den betroffenen Hautschichten. Meist kann eine Operation die betroffene Hautstelle entfernen. Weißer Hautkrebs kann sich über Jahre entwickeln und weit in die Haut einwachsen. Die Gefahr des Übergreifens auf andere Organe durch Metastasen (Tochtergeschwülste) ist allerdings sehr gering. Bei einer regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Hautarzt kann Hautkrebs frühzeitig erkannt und entfernt werden. In schweren Fällen kann jedoch auch eine Chemo-, Strahlen- oder Immuntherapie zum Einsatz kommen. Als Risikofaktor für weißen Hautkrebs gilt vor allem UV-Licht, aber auch Immunsuppressiva können das Risiko erhöhen.
Risiko für weißen Hautkrebs bei einigen Medikamenten erhöht
Die Wissenschaftler untersuchten jetzt 19603 Patienten mit weißem Hautkrebs und ebenso viele Kontrollpersonen. Sie konnten feststellen, dass bei Patienten, die gleichzeitig an rheumatoider Arthritis erkrankt waren, ein größerer Zusammenhang mit der Entstehung von weißem Hautkrebs bestand. Vor allem Patienten, die Cyclosporin, Etanercept, D-Penicillamin und höhere sich anhäufende Dosen Corticosteroide (über 10 g) und Methotrexat (über 3 g) einnahmen, zeigten einen großen Zusammenhang mit der Entstehung von weißem Hautkrebs. Auch die Einnahme von mehreren krankheitsmodifizierenden Antirheumatika zusammen oder nacheinander erhöhte das Risiko.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Einnahme bestimmter Wirkstoffe zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis das Risiko für weißen Hautkrebs erhöhen kann. Der Zusammenhang wurde vor allem bei älteren Patienten deutlich.
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