Fast alle COPD-Patienten mit Symptomen profitieren von Dreifachkombination
Original Titel:
Single-inhaler triple therapy in symptomatic COPD patients: FULFIL subgroup analyses.
Bringt Kortison neben zwei Bronchodilatatoren eine zusätzlichen Nutzen? Forscher sehen in den Ergebnissen einer aktuellen Studie Belege dafür, dass die meisten COPD-Patienten von einer Dreifachkombination profitieren könnten. Gerade Patienten die aber bereits eine Zweifachtherapie erhalten, sind meistens aber schon gut genug aufgestellt.
Eine Dreifachtherapie für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung besteht aus einem inhalativen Kortison, einem langwirksamen Muskarinrezeptor-Antagonisten (LAMA) und aus einem langwirksamen Beta-2-Agonisten (LABA). Die Wirkstoffe können als Fixkombination mit einem einzigen Inhalator angewandt werden. Diese Therapie wird empfohlen für COPD-Patienten mit Symptomen, die sich anders nicht in den Griff bekommen lassen und die ein Risiko für akute Verschlechterungen haben.
Bringt die Dreifachtherapie Vorteile für alle symptomatischen COPD-Patienten?
Forscher aus den USA und Großbritannien haben nun einmal die Vorteile und Nachteile einer solchen Dreifachtherapie für verschiedene Patientengruppen genauer untersucht. Die Studienteilnehmer wurden für sechs Wochen entweder einmal täglich mit einer Dreifachkombination (Fluticason, Umeclidinium, Vilanterol) oder zweimal täglich mit einer Kombination aus inhalativem Kortison und einem LABA (Budesonid plus Formoterol) behandelt. Die gewonnenen Daten analysierten die Forscher, indem sie die Teilnehmer in verschiedene Untergruppen einteilten. Dazu gehörte die vorherige Medikation, die Schwere der Erkrankung und wie häufig und schwer akute Verschlechterungen in der Vergangenheit waren. Für die einzelnen Untergruppen analysierten die Forscher dann die Auswirkung der Behandlung während der Studie auf die Lungenfunktion und Symptome.
Nur Patienten, die zuvor mit LAMA und LABA behandelt wurden, hatten keine Vorteile
Die Forscher stellten fest, dass die Dreifachtherapie gegenüber der Zweifachtherapie die Anzahl der jährlichen akuten Verschlechterungen für alle Schweregrade und Untergruppen nach dem Verlauf vergangener akuter Verschlechterungen nachweislich reduzierte. Auch für die Untergruppenanalyse nach vorheriger Medikation zeigte die Dreifachkombination Vorteile. Für alle Untergruppen zeigte die Dreifachkombination eine Verbesserung von Lungenfunktion und Symptomen. Die Anzahl von akuten Verschlechterungen pro Jahr ging ebenfalls für alle Untergruppen zurück. Nur Patienten, die zuvor bereits mit einer Zweifachkombination aus LAMA und LABA behandelt wurden, profitierten nicht von der Dreifachkombination. Nebenwirkungen waren in allen Untergruppen in etwa gleich.
Forscher sehen Bestätigung der Vorteile einer Dreifachtherapie
Die Forscher sehen darin eine Bestätigung der Vorteile einer Dreifachkombination mit Fluticason, Umeclidinium und Vilanterol für COPD-Patienten, deren Symptome sich anders nicht in den Griff bekommen lassen. Dabei ist die Wirksamkeit laut der Analyse der Forscher unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung oder vorheriger Behandlung. Nur für Patienten, die zuvor bereits mit einer Kombination aus einem langwirksamen Muskarinrezeptor-Antagonisten (LAMA) und einem langwirksamen Beta-2-Agonisten (LABA) behandelt wurden, scheint die Dreifachkombination keine Vorteile zu bringen. Die Ergebnisse könnten so dazu beitragen, die beste Therapie für jeden Patienten zu finden. Berücksichtigt werden muss aber, dass es sich um unterschiedliche langwirksame Beta-2-Agonisten (LABA) handelte und auch zwei unterschiedliche Inhalatoren in der Studie angewandt wurden.
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