PCO-Syndrom
Marker für Eizellreserve geben keine Auskunft über Schwangerschaftswahrscheinlichkeit
Original Titel:
Association Between Biomarkers of Ovarian Reserve and Infertility Among Older Women of Reproductive Age
Die Studie untersuchte die Marker für die Eizellreserve AMH, FSH und Inhibin B. Die Studie zeigt, dass die hier gemessenen Marker keine Aussage über die tatsächliche Fruchtbarkeit und der Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft treffen können. Die Bedeutung der Werte sollte daher mit Vorsicht betrachtet werden.
Die Fruchtbarkeit nimmt bei Frauen über 35 meist deutlich ab. Grund dafür ist die Abnahme der Eizellreserve, die bereits mit der Geburt angelegt wird und nicht mehr nachgebildet wird. Die Abnahme der Eizellreserve ist dabei von Frau zu Frau unterschiedlich. Verschiedene Marker in Blut und Urin werden gemessen, um die Eizellreserve zu bestimmen. US-amerikanische Forscher untersuchten jetzt, ob die Marker eine Aussage über die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit bei älteren Frauen bieten können.
Die Eizellreseve der Frau nimmt mit dem Alter ab
Die Eizellen liegen in Follikel gepackt als Reserve vor. Die Reifung der Follikel, also der Eibläschen, wird durch das follikelstimulierende Hormon (FSH) induziert. Die FSH Konzentration steigt an, umso weniger Follikel vorhanden sind. Eine Messung der FSH-Konzentration am 3. Zyklustag kann daher Aussagen über die Eizellreserve ermöglichen. Auch die Inhibin-B-Konzentration kann als Parameter für Eizellreserve genutzt werden, da Inhibin B mit FSH interagiert. Eine genauere Aussage ermöglicht die Konzentration des Anti-Müller-Hormons (AMH), die die Anzahl der Eizellen wiederspiegelt. Der AMH-Wert ermöglicht dabei meist auch eine frühzeitige Aussage über die Eizellreserve. Der Wert ist allerdings unter Umständen schwer zu interpretieren, da unterschiedliche Messverfahren existieren.
Die Marker ermöglichten keine Aussage über die Fruchtbarkeit
Die Wissenschaftler untersuchten jetzt 750 Frauen mit einem mittleren Alter von 33,3 Jahren ohne Anzeichen einer vorliegenden Unfruchtbarkeit, die versuchten schwanger zu werden. 36 % der Frauen waren übergewichtig. Die Forscher bestimmten Blut- und Urinwerte. 84 Frauen hatten einen geringen AMH-Wert von unter 0,7 ng/ml. Sie hatten die gleiche Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden wie Frauen mit normalem AMH-Wert. Auch Frauen mit einer hohen FSH-Konzentration in Blut (über 10 mIU/ml) oder Urin (11,5 mIU/mg Kreatinin) zeigten die gleiche Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft. Auch das Inhibin-B-Level hatte keine Auswirkungen auf die Schwangerschaft.
Die Studie zeigt, dass die hier gemessenen Marker keine Aussage über die tatsächliche Fruchtbarkeit und der Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft treffen können. Die Bedeutung der Werte sollte daher mit Vorsicht betrachtet werden.
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