Vergleich der Lebensqualität von Patienten mit Prostatakrebs nach äußerer und innerer Strahlenbehandlung

Original Titel:
ASCENDE-RT: An Analysis of Health-Related Quality of Life for a Randomized Trial Comparing Low-Dose-Rate Brachytherapy Boost With Dose-Escalated External Beam Boost for High- and Intermediate-Risk Prostate Cancer.

Für die Behandlung von Prostatakrebs stehen verschiedenen Arten der Bestrahlung zur Verfügung. So kann die Strahlenquelle sowohl außerhalb als auch innerhalb des Körpers liegen. Forscher fanden heraus, dass Patienten bei beiden Bestrahlungsverfahren Einbußen in der körperlichen Fitness und der Sexualfunktion hinnehmen mussten, wenn die Bestrahlungen mit einer Hormontherapie kombiniert wurden. Insgesamt schien jedoch, was die Nebenwirkungen anging, die Bestrahlung mit äußerer Strahlenquelle etwas besser abzuschneiden als die innere Bestrahlung.


Durch Reduzierung der männlichen Geschlechtshormone (Androgene) mittels verschiedener medikamentöser Hormontherapien (Androgendeprivationstherapie, ADT) lässt sich der der Krankheitsfortgang bei Prostatakrebs heutzutage gut bremsen. Für Patienten mit Prostatakrebs ohne Metastasen ist die äußere Bestrahlung, auch externe Strahlentherapie (engl. external beam radiation therapy, EBRT) genannt, eine Therapieoption, die bei allen Risikogruppen angewendet werden kann. Patienten im Frühstadium steht mit der Brachytherapie eine neue Form der Strahlenbehandlung zur Verfügung, wobei die Strahlungsquellen direkt die Prostata eingebracht wird – die sogenannte innere Strahlentherapie. Das Ansprechen auf die lebensverlängernden Hormon- und Strahlentherapien ist im Allgemeinen gut. Dennoch kommt es häufig zu unangenehmen Nebenwirkungen, die die Lebensqualität der betroffenen Männer deutlich einschränken können.

Prostatakrebs-Patienten wurden zusätzlich zur Hormontherapie entweder von außen oder von innen bestrahlt

In der ASCENDE-RT Studie wurden nun neben Wirksamkeit und Sicherheit zwei verschiedener Strahlenbehandlungen auch die Auswirkungen auf die Lebensqualität bei 357 Prostatakrebs-Patienten untersucht. Die Patienten wurden in Gruppen mit mittlerem oder hohem Risiko eingeteilt und bekamen eine Hormontherapie, die entweder mit externer Strahlenbehandlung (177 Patienten) oder niedrigdosierter Brachytherapie (180 Patienten) kombiniert wurde. Die Lebensqualität der Männer wurde mithilfe standardisierter Fragebögen (SF36v2), die zusätzliche Angaben zu Blasen-, Verdauungs- und Sexualfunktionen abdeckten, erfasst und für die Auswertung in ein entsprechendes Punktesystem (Scale) umgewandelt. Als Startzeitpunkt wurde der Beginn der Hormontherapie gewählt. Die mittlere Beobachtungszeit betrug 6 Jahre.

Beide Behandlungsmethoden waren mit Nebenwirkungen verbunden

Eine deutliche klinische Veränderung der körperlichen Fitness und der Sexualfunktion zeigte sich bei beiden Behandlungsverfahren, wobei Patienten mit der externen Bestrahlung etwas bessere Werte erzielten. Deutlich geringere Verschlechterungen hatten Patienten mit externer Bestrahlung im Vergleich zur Brachytherapie hinsichtlich der Körper- und Blasenfunktion.

Die Mediziner schlussfolgern aus den Ergebnissen, dass die Lebensqualität der Prostatakrebspatienten sich 6 Jahre nach der Bestrahlung nicht wesentlich verschlechterte. Insgesamt führten beide Bestrahlungsverfahren im ähnlichen Maße zu Einschränkungen der Lebensqualität und des körperlichen Befindens, was möglicherweise mit der kombinierten Hormontherapie zusammenhängen könnte.

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