Endometriose
Schwangere mit Endometriose haben ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten
Original Titel:
Association Between Endometriosis and Preterm Birth in Women With Spontaneous Conception or Using Assisted Reproductive Technology: A Systematic Review and Meta-Analysis of Cohort Studies
Die Studie zeigt, dass Frauen mit Endometriose ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine spontane Befruchtung oder eine künstliche Befruchtung erfolgte. Eine strengere Überwachung sollte daher in Betracht gezogen werden.
Endometriose beeinflusst auch die Fruchtbarkeit und die Schwangerschaft. Eine Studie aus Spanien, Peru und den USA untersuchte jetzt das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen bei Endometriose.
Endometriose kann die Eierstöcke, die Muskelschicht der Gebärmutter (Adenomyose) oder auch die Blase oder den Darm befallen. Sie führt zu Schmerzen, Blutungen und Verwachsungen, die auch eine Unfruchtbarkeit hervorrufen können. Einige Patientinnen mit Endometriose nehmen daher auch eine künstliche Befruchtung in Anspruch. Die Wissenschaftler werteten jetzt die Daten von 9 Studien mit insgesamt etwa 1,5 Millionen Schwangerschaften aus. 13798 Schwangerschaften traten bei Frauen mit Endometriose auf, die entweder spontan oder durch eine künstliche Befruchtung schwanger geworden waren.
Frauen mit Endometriose haben häufiger zu kleine oder untergewichtige Neugeborene
Das Wachstum von ungeborenen Kindern wird während der Schwangerschaft im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge überwacht. Dabei kann auch eine verlangsamte Entwicklung – eine intrauterine Wachstumsbeschränkung (IUGR) – festgestellt werden. Von einer IUGR spricht man, wenn Größe und Gewicht des Fetus unter der 10. Perzentile liegt, also wenn 90 % der Kinder des gleichen Alters größer und schwerer sind. Die Wachstumsretardierung führt häufig zu – im Verhältnis zu gleichaltrigen Neugeborenen – zu kleinen und untergewichtigen Neugeborenen (SGA, Small for Gestational Age). Aber auch ohne IUGR können SGA-Neugeborene geboren werden. Die intrauterine Wachstumsbeschränkung war bei Frauen mit Endometriose nicht beeinflusst, sie hatte aber ein erhöhtes Risiko für SGA-Neugeborene. Das Geburtsgewicht war ebenfalls nicht beeinflusst.
Erhöhtes Risiko für Frühgeburten bei Endometriose
Bei Frauen mit Endometriose war das ebenfalls das Risiko für eine Frühgeburt sowohl nach spontaner Befruchtung als auch nach einer künstlichen Befruchtung erhöht. Von einer Frühgeburt spricht man, wenn der Säugling bei Geburt die 37. Schwangerschaftswoche noch nicht vollendet hat. Die Frühchen wiegen meist unter 2500 g. Viele Frühchen entwickeln sich in den ersten Jahren langsamer und sind anfälliger für Erkrankungen. Weltweit werden etwa 10 % der Säuglinge zu früh geboren.
Die Studie zeigt, dass Frauen mit Endometriose ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine spontane Befruchtung oder eine künstliche Befruchtung erfolgte. Eine strengere Überwachung sollte daher in Betracht gezogen werden.
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